Angebot aus Sachsen an Berufspendler aus Tschechien

Dresden (dpa/sn) - Im Zuge der von Tschechien angekündigten
Grenzschließung auch für die täglichen Berufspendler hat die
sächsische Regierung den in den Bereichen Medizin und Pflege tätigen
Bürgern des Nachbarlandes ein Angebot gemacht. Denen, die bleiben,
wird ab Donnerstag ein Zuschuss von je 40 Euro pro Tag gezahlt, wie
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstag sagte. Auch
Angehörige oder Lebenspartner könnten für die nächsten Wochen mit
nach Deutschland kommen. Sie sollen 20 Euro pro Tag und Person
erhalten. Das Angebot ist auf drei Monate befristet und kann
verlängert werden. Kretschmer geht davon aus, dass es rund 1000
Personen betrifft. Zur Unterbringung gebe es Kapazitäten in
Pensionen, Hotels und Ferienheimen.

Tschechien will seine Grenzen auch für tägliche Berufspendler, die in
die Nachbarstaaten zur Arbeit fahren, schließen. Sie müssen sich
entscheiden, daheimzubleiben oder für mehrere Wochen in Deutschland
eine Unterkunft suchen. In letzterem Fall müssten sie sich nach ihrer
Rückkehr nach Tschechien in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne
begeben.

Nach Angaben von Kretschmer waren alle Bemühungen um andere Lösungen
in Gesprächen mit der tschechischen Regierung am vergangenen
Wochenende vergebens. Nach seinen Angaben werden die Pendler dort im
Internet als «tickende Zeitbomben» angesehen, die Covid-19
eingeschleppt haben. Kretschmer bezifferte die Zahl der Berufspendler
insgesamt aus Tschechien nach Sachsen mit rund 10 000.