Solidarisch in der Corona-Krise: Bundesliga-Stars verzichten auf Geld

Keine Fußballspiele, kaum Einnahmen: Die Corona-Krise wird für die
Bundesliga-Clubs zur wirtschaftlichen Herausforderung. Betroffen sind
in erster Linie die Mitarbeiter der Clubs außerhalb des Platzes. Doch
die Profis zeigen sich mit ihrem Gehaltsverzicht solidarisch.

Düsseldorf (dpa) - Die Profis aus Mönchengladbach machten es vor,
jetzt ziehen auch die Branchenführer des deutschen Fußballs nach.
Sowohl beim FC Bayern als auch bei Borussia Dortmund verzichten die
Stars in Folge der Corona-Krise auf Teile ihres Gehalts. Beim
Bundesliga-Tabellenführer aus München sind die Spieler und
Verantwortlichen nach dpa-Informationen damit einverstanden, dass
ihre Bezüge um 20 Prozent reduziert werden. In schwierigen Zeiten
will auch der Rekordmeister damit ein Zeichen der Solidarität setzen
und drohende Nachteile für Club-Mitarbeiter vermeiden.

Der BVB spart nach der Bereitschaft der Profis, auf Teile ihres
Gehaltes zu verzichten, nach eigenen Angaben einen zweistelligen
Millionenbetrag ein. Diese Summe werde «dabei helfen, den BVB als
einen der größten Arbeitgeber Dortmunds während der Corona-Krise
abzusichern und zu schützen», hieß es in der Erklärung des
Tabellenzweiten.

Der BVB bestätigte am Dienstag Medienberichte, dass es entsprechende
Gespräche mit der Mannschaft gab. Demnach seien die Spieler
«vorsichtshalber unterteilt in mehrere Gruppen über die aktuelle
Situation rund um das Corona-Virus in Deutschland, die von der
Politik beschlossenen Eindämmungsmaßnahmen, die medizinische Lage im
Land und die Geschäftsentwicklung im Fußball informiert» worden.
Auch «die Verantwortlichen des Clubs sowie der Trainerstab» schlossen
sich den Sparmaßnahmen an. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke
wertete den Verzicht der Spieler «als wertvolles Zeichen der
Solidarität sowohl nach außen als auch an unsere 850 Mitarbeiter».

Die Bayern-Profis Joshua Kimmich und Leon Goretzka hatten bereits mit
ihrer Initiative «We kick Corona» den Start-Betrag von einer Million
Euro gespendet. Nach wenigen Tagen schlossen sich viele Fußballprofis
und Privatspender den Nationalspielern an und spendeten insgesamt
mehr als drei Millionen Euro.

Den Anfang des Gehaltsverzichts in der Bundesliga hatte in der
vergangenen Woche Borussia Mönchengladbach gemacht. «Ich bin sehr
stolz auf die Jungs», erklärte Manager Max Eberl. Trainerstab sowie
Direktoren und Geschäftsführer hätten sich dem Beispiel der Spieler
angeschlossen. Gleiches gilt für den FSV Mainz 05, wo sogar Betreuer
und Zeugwart Gehaltsreduzierungen freiwillig hinnehmen.

Bei anderen Clubs wie beispielsweise RB Leipzig, 1. FC Köln, Werder
Bremen und dem FC Schalke 04 seien Spieler, Trainer und Manager auch
bereit, auf einen Teil ihrer Bezüge zu verzichten. Auch bei Hertha
BSC wurden dazu intern Gespräche geführt, sagte Sport-Geschäftsführ
er
Michael Preetz und kündigte an: «Letztlich wird sicher jeder bei
Hertha BSC einen Beitrag leisten, damit wir als Verein und
Gemeinschaft geschlossen durch diese Krise kommen.»

In der finanziell deutlich schwächer aufgestellten 2. Liga gibt es
ebenfalls eine große Bereitschaft der Spieler und Manager, zum Wohle
ihres Vereins und deren Mitarbeiter auf die volle Auszahlung der
monatlichen Bezüge zu verzichten. Beim VfL Bochum und beim Karlsruher
SC werden beispielsweise die Gehälter auf Wunsch der Mannschaften bis
zum 30. Juni 2020 gekürzt.