IOC und Japan einig: Olympia in Tokio wird auf 2021 verschoben Von Andreas Schirmer, dpa

Es ist eine historische und einmalige Entscheidung. Japans
Ministerpräsident Abe machte den Weg für die Verschiebung der
Olympschen Spiele in Tokio frei. Olympia soll nun 2021 stattfinden.

Tokio (dpa) - Die Olympischen Spiele in Tokio werden wegen der
Corona-Pandemie ins Jahr 2021 verschoben. Darauf einigten sich das
Internationale Olympische Komitee und die japanischen Gastgeber am
Dienstag, wie das IOC mitteilte. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe
sei mit dem Vorschlag des IOC «hundertprozentig» einverstanden
gewesen», sagte IOC-Präsident Thomas Bach nach einer Telefonkonferenz
mit Abe und anderen Verantwortlichen der Tokio-Spiele. Die
Sommerspiele sollen nun auf «ein Datum nach 2020 verlegt werden»,
aber nicht später als im Sommer 2021 stattfinden, hieß es.

Abe hatte am Montag betont, dass eine Absage der Spiele nicht zur
Debatte stehe. Er hatte aber bereits eingeräumt, dass die
Sportveranstaltung unter den derzeitigen Gegebenheiten nicht
stattfinden könne.

Die sporthistorische Entscheidung zu einer Verlegung der für die Zeit
vom 24. Juli bis 9. August geplanten Sommerspiele sowie den
darauffolgenden Paralympics der Behindertensportler ist durch die
Coronavirus-Pandemie unabdingbar geworden.

Präsident Bach und Premierminister Abe brachten zudem ihre Besorgnis
über die Covid-19-Pandemie zum Ausdruck. Sie seien besorgt darüber,
was sie dem Leben der Menschen antut und welche «Auswirkungen sie auf
die Vorbereitungen der Athleten auf die Spiele weltweit» habe.

Das IOC hatte am Sonntag angekündigt, binnen der nächsten vier Wochen

eine endgültige Entscheidung treffen zu wollen und in dieser Zeit
über alternative Austragungstermine zu beraten. Da ein Ende der
Corona-Krise im Augenblick nicht absehbar ist, wäre eine auch
angedachte Verlegung der Tokio-Spiele in den Herbst ein zu großes
Risiko.

Kanada, Norwegen und Australien hatten angekündigt, in diesem Jahr
wegen der unkalkulierbaren gesundheitlichen Risiken nicht teilnehmen
zu wollen. Für viele Athleten geht nun eine Hängepartie und eine Zeit
der Ungewissheit zu Ende.

«Die nunmehr schnelle und klare Entscheidung zur Verschiebung der
Olympischen und Paralympischen Spiele ist ein richtiger und enorm
wichtiger Schritt für den internationalen Sport und die gesamte
Weltgemeinschaft», hieß es in einer Stellungnahme des Deutschen
Olympischen Sportbundes. «Das hilft vor allem den Athleten, indem es
den Trainings- und Qualifikationsdruck in dieser schwierigen Phase
nimmt.»

Der DOSB hatte für eine Verschiebung um ein Jahr plädiert, was auch
als machbarste Alternative gilt. Eine Verlegung auf 2022 wäre
problematisch, da im Februar des Jahres die Olympischen Winterspiele
in Peking stattfinden sollen und in den Wochen vor Weihnachten die
Fußball-WM 2022 in Katar ausgetragen wird.