Trotz Ausflüglern: Innenminister gegen Ausgangssperren

München (dpa/lby) - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will
trotz Tagesausflüglern in der Corona-Krise keine formellen
Ausflugsperren. Er rief die Menschen aber zur Vernunft auf. «Es ist
sicherlich nicht der Sinn der Sache, dass ich jetzt 50 Kilometer mit
dem Auto fahre, um dann zehn Minuten spazieren zu gehen», sagte dem
Radiosender Antenne Bayern unter Verweis auf die geltenden
Ausgangsbeschränkungen.

«Dass man am Tegernsee oder am Walchensee dann plötzlich wieder auf
einem Haufen mit 50 anderen ist, sollte vermieden werden und darüber
sollte wirklich jeder nachdenken», sagte Herrmann. Es gebe viele
andere Orte, an denen man sich wunderbar bewegen könne. «Wenn zu
viele an einem Ort sind, wird die Polizei versuchen, das aufzulösen.»

Die Bürgermeister im Tegernseer Tal hatten verlangt, Ausflüge in ihre
Region behördlich zu untersagen. In einem Brief an
Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), die im Landkreis Miesbach
ihren Stimmkreis hat, schrieb der Tegernseer Bürgermeister Johannes
Hagn im Namen seiner Kollegen, die Allgemeinverfügung solle
dahingehend erweitert werden, «dass sich die Leute nur in ihren
Landkreisen aufhalten dürfen. Insbesondere was Spazieren gehen und
Sport betrifft». Das erwarteten die Bürger im Tegernseer Tal. Es habe
zwar seit Erlass der Ausgangsbeschränkungen keinen Ansturm gegeben,
dem wolle man aber vorbeugen, sagte Hagn.