Grenzschließung zu Tschechien: Dulig empfiehlt Hotels für Pendler

Dresden (dpa/sn) - Angesichts der angekündigten kompletten
Grenzschließung Tschechiens hat Sachsens Wirtschaftsminister Martin
Dulig den Unternehmen im Freistaat empfohlen, ihre Mitarbeiter aus
den Nachbarländern Tschechien und auch Polen vorerst in Hotels
unterzubringen. Hotels und Pensionen seien zwar für touristische
Zwecke geschlossen. «Es ist ausdrücklich gestattet, dass sie für den

dienstlichen Bedarf weiter geöffnet sein können», sagte der
SPD-Politiker am Dienstag in einer auf Facebook verbreiteten
Videobotschaft.

Die Unternehmen könnten so verhindern, dass ihnen Arbeitskräfte
verloren gingen. Es sei eine pragmatische Möglichkeit, das Problem
etwas einzudämmen, sagte Dulig.

Tschechien hatte am Montag angekündigt, von Donnerstag an die Grenzen
auch für tägliche Berufspendler zu schließen. Sie könnten entweder

daheimbleiben oder sich für mehrere Wochen in Deutschland eine
Unterkunft suchen, so Innenminister Jan Hamacek. Die Einhaltung der
Quarantänebestimmungen werde «sehr strikt» kontrolliert. Nach
Schätzungen aus Prag sind mehr als 37 000 tschechische Grenzgänger in
Deutschland beschäftigt, vor allem im Gesundheitswesen und in der
Gastronomie.

Die Sächsische Landesärztekammer warnte am Dienstag vor Engpässen. Im

Freistaat würden rund 400 tschechische Ärzte arbeiten. Es sei nicht
bekannt, wie viele davon täglich zur Arbeit pendelten, hieß es.
«Nicht nur im grenznahen Raum könnte es für manche Krankenhäuser
jetzt zu Personalproblemen kommen», teilte die Vereinigung mit.