Corona-Pandemie hat tiefgreifende Auswirkungen auf Hebammenarbeit

Westerland/Sylt (dpa/lno) - Für die Arbeit der Hebammen in
Schleswig-Holstein hat die Corona-Pandemie tiefgreifende
Auswirkungen. Bei vielen freiberuflichen Hebammen stehe die Sorge
über das richtige Vorgehen rund um die häusliche Betreuung von
Schwangeren und ihren Familien im Vordergrund, sagte die Vorsitzende
des Hebammenverbandes Schleswig-Holstein, Anke Bertram. «Aktuell
steigt die Zahl der frühzeitigen Entlassungen und der ambulanten
Geburten. Das erfordert eine noch intensivere Betreuung durch eine
Hebamme zuhause.»

Zum Schutz der Familien aber auch der Geburtshelferinnen vor
möglichen Anstecken mit Sars-Cov-2 böten Hebammen einen Teil ihrer
Leistungen digital an. So seien neben Beratungen in der
Schwangerschaft und im Wochenbett auch die von Hebammen angebotenen
Kurse in digitaler Form ab sofort mit den Krankenkassen abrechenbar.
Darauf haben sich den Angaben zufolge der Spitzenverband der
Krankenkassen und die Hebammenverbände verständigt. Diese
Ausnahmeregelung endet bis auf weiteres am 19. Juni 2020.

Die Sylterin Bertram dankte ihren Kolleginnen und deren
geburtshilflichen Teams, «die sich unter den ohnehin erschwerten
Bedingungen in der Geburtshilfe über ihre Grenzen hinaus den
zusätzlichen Herausforderungen der Corona-Krise stellen». Nun müsse
es uns nur noch gelingen alle Hebammen ausreichend mit
Schutzbekleidung zu versorgen. Nach Angaben Bertrams ist vielerorts
keine Schutzkleidung verfügbar und Desinfektionsmittel knapp.