Südkorea stockt Hilfe für Wirtschaft wegen Corona-Krise auf

Seoul (dpa) - Südkorea will die Hilfen für die von der
Coronavirus-Krise gebeutelte Wirtschaft auf 100 Billionen Won (fast
74 Milliarden Euro) verdoppeln. Der erweiterte Rettungsschirm soll
nicht nur wie bisher kleine und mittlere Unternehmen, Kleinhändler
und Selbstständige vor einer Insolvenz schützen, sondern auch größe
re
Unternehmen. Das kündigte Präsident Moon Jae In am Dienstag beim
zweiten Treffen des «Notfall-Wirtschaftsrates» an.

Die Regierung wolle sicherstellen, «dass Unternehmen nicht wegen des
Covid-19-Schocks in Konkurs geraten», wurde Moon von seinem Büro
zitiert. Normale, wettbewerbsfähige Firmen dürften nicht wegen
vorübergehender Liquiditätsengpässe geschlossen werden.

Das Ad-hoc-Gremium hatte das erste Nothilfepaket im Umfang von 50
Billion Won in der vergangenen Woche angekündigt. Moon hatte damals
bereits eine Aufstockung in Aussicht gestellt. So sollen unter
anderem die Kredithilfen für kleine und mittlere Unternehmen um 29,1
Billionen Won erhöht werden. Weitere 20 Billionen Won sollen unter
anderem dem Ankauf von Unternehmensanleihen dienen. Zusätzlich soll
ein Stabilisierungsfonds für den Wertpapiermarkt mit 10,7 Billionen
Won ausgestattet werden.

Das Nothilfepaket ist die jüngste Maßnahme, mit der sich die
viertgrößte Volkswirtschaft Asiens gegen die wirtschaftlichen Folgen
der Coronavirus-Pandemie stemmt. Die Bank of Korea hatte die Zinsen
gesenkt. Das Parlament hatte einen Nachtragshaushalt im Volumen von
11,7 Billionen Won verabschiedet.