Supermarkt bietet Benachteiligten frühere Öffnungszeiten an

Stuttgart (dpa/lsw) - Einige Supermärkte bieten Senioren und Menschen
mit Behinderung in der Corona-Krise frühere Öffnungszeiten an. Seit
Montag steht zum Beispiel das Sortiment vom Edeka Fleck im
Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof zwischen 7.00 und 8.00 Uhr nur
Rentnern, Rollstuhlfahrern und anderen «Personen mit Handicap» zur
Verfügung, wie ein Schild am Eingang erklärt. Üblicherweise öffnet

der Markt erst um 8.00 Uhr.

«Die Aktion wird von den Kunden gut angenommen», sagte der
Marktleiter Julian Fleck am Dienstag. Der 92-jährige Kunde Willi
Treppel freute sich über die frühere Öffnungszeit: «Es ist das erst
e
Mal, dass ich mal wieder alleine einkaufen darf.» In den vergangenen
Wochen habe sein Sohn ihn davon abgehalten.

Andere Supermarkt-Ketten bieten derlei Aktionen hierzulande vorerst
nicht an. «In Anbetracht der aktuellen Situation einer stabilen
Warenversorgung sehen wir keine Notwendigkeit, die Öffnungszeiten zu
verändern», erklärte ein Sprecher von Rewe. Die
Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg, Sabine

Hagmann, sagte auf Anfrage: «In Baden-Württemberg hat die Regierung
gesagt: Alle Gruppen, die gefährdet sind, sollen zu Hause bleiben.
Ich finde, gerade auch ältere Kunden sollten sich dann daran halten.»