Liga fordert Rechtsanspruch auf Einzelzimmer für Obdachlose

Stuttgart (dpa/lsw) - Obdachlose sollten während der Corona-Krise
nach Ansicht der Liga der freien Wohlfahrtspflege einen
Rechtsanspruch auf Einzelunterbringung haben. «Die Notunterkünfte
sind mehr als ausgelastet durch die Abstandsregelung und zugleich
gibt es Platz in leeren Hotels, Pensionen oder Jugendherbergen»,
sagte Landeschefin Ursel Wolfgramm der Deutschen Presse-Agentur am
Dienstag in Stuttgart. «Nur die Nutzung solcher Alternativen macht
den effektiven Schutz für diesen Personenkreis möglich.»

Die Unterbringung in Notunterkünften sei für die Bewohner riskant.
Dort sei das Einhalten der Abstandsregeln auf engem Raum sehr
schwierig. Die Sozialpädagogin verlangte auch, Notunterkünfte für den

Winter weiter zu öffnen und auch tagsüber zugänglich zu machen.

Zur Liga gehören im Südwesten elf Verbände von der Arbeiterwohlfahrt

über das Diakonische Werk bis zur Israelitischen
Religionsgemeinschaft. Wolfgramm ist auch Vorstandsvorsitzende des
Paritätischen Wohlfahrtsverbands in Baden-Württemberg.