Trauerfeiern trotz Corona-Krise weiter möglich

Ein Trauerfall in der Familie oder im Bekanntenkreis ist so schon
schwer zu verarbeiten. In der Corona-Krise stößt nun auch das
Abschiednehmen auf Hindernisse. Grundsätzlich sind Trauerfeiern aber
erlaubt.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Trotz eines weitgehenden Kontaktverbots zur
Eindämmung der Lungenkrankheit Covid-19 sind Bestattungen und
Trauerfeiern in Hessen weiter erlaubt. Die für das Friedhofswesen
zuständigen Städte und Gemeinden seien darauf hingewiesen worden,
dass es trotz der aktuellen Situation für Angehörige die Möglichkeit

gibt, würdevoll Abschied nehmen zu können, teilte das
Innenministerium am Dienstag mit. Bestatter und Kirchen sprachen von
einer großen Herausforderung.

In Hessen dürfen Menschen seit Montag nur noch alleine oder zu zweit
aus dem Haus gehen. Ausnahmen gibt es für Familien oder andere in
einem Haushalt lebende Personen sowie für Menschen, die «geschäftlich

und dienstlich notwendigerweise gemeinsam unterwegs sein müssen».

Allerdings müssen dem Ministerium zufolge auch bei
Trauerfeierlichkeiten die Vorgaben des Robert-Koch Institutes zum
Infektionsschutz beachtet werden. In Trauerhallen soll sichergestellt
werden, dass zwischen den Gästen der Mindestabstand von 1,5 Metern
eingehalten wird. Sei dies nicht möglich könnten die Feierlichkeiten
auch unter freiem Himmel auf dem Friedhof stattfinden.
Urnenbestattungen könnten auf einen späteren Zeitpunkt als in der
gesetzlich vorgeschriebenen Frist von neun Wochen verschoben werden.

«Das ist eine große Herausforderung für Trauernde, Seelsorger,
Bestatter und Behörden vor Ort», sagte der Sprecher der Evangelischen
Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Rahn. Die Unsicherheit sei
groß. In einem Ratgeber der Kirche heißt es: Der Bestatter oder die
Bestatterin und, wenn nicht anders möglich die Kirchengemeinde
sollten sich bei der Stadt- oder Friedhofsverwaltung informieren, wie
viele Personen zu einer Trauerfeier kommen könnten.

Der Geschäftsführer des Bestatterverbandes Hessen, Dominik
Kracheletz, sagte, dass Trauerfeiern derzeit ohnehin meist im
kleinsten Familienkreis stattfinden würden. «Das akzeptiert auch jede
Familie.» Die Kommunen und auch die Friedhöfe wollten keine allzu
großen Feierlichkeiten. Diese würden derzeit auch eher am Grab und
nicht in geschlossenen Räumen stattfinden. Doch eine Verunsicherung
sei da. «Es gibt stündlich Anfragen.»