Ausgangssperre in afghanischer Grenzprovinz Herat angeordnet

Kabul (dpa) - In Afghanistan soll in der westlichen Grenzprovinz
Herat wegen der Corona-Krise eine Ausgangssperre verhängt werden.
Seit Wochen warnen Hilfsorganisationen vor dem Grenzverkehr im Westen
Afghanistans, weil das Nachbarland Iran besonders schwer von der
Corona-Pandemie betroffen ist. «Wenn wir es nicht schaffen die
Ausgangssperre durchzusetzen, würde sich die Anzahl der positiven
Fälle in der Region erhöhen», sagte Afghanistans Gesundheitsminister

Firusuddin Firus in einer Pressekonferenz am Dienstag.

Demnach soll die von der Regierung angeordnete Sperre tagsüber
gelten, zudem sollen Treffen von mehr als zwei Personen vermieden
werden. Die Provinzregierung müsse der Anweisung aus Kabul noch
zustimmen. Der Minister rief zudem dazu auf, heimliche Ansammlungen
und Hochzeitsfeiern zu unterlassen.

Laut der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) kamen
in diesem Jahr bereits Zehntausende Menschen über die Grenze zurück
ins Land. In Afghanistan gibt es derzeit 42 bestätigte Fälle mit
Covid-19, getestet wurden insgesamt nur 400 Menschen. Die
Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein. Afghanistan leidet nach fast
zwei Jahrzehnten Krieg unter medizinischer Unterversorgung.
Vielerorts fehlt es an Personal und Ausrüstung.