Brandenburger Sportler: Olympische Spiele 2020 nicht fair

Potsdam (dpa) - Mehrere potenzielle Olympia-Starter aus Brandenburg
sprechen sich für eine Verschiebung der Olympischen Spiele aus. Geher
Christopher Linke vom SC Potsdam sagte der «Märkischen Allgemeinen»
(Dienstag): «Das Internationale Olympische Komitee IOC sollte die
Spiele auf alle Fälle verschieben. Und zwar um mindestens ein, wenn
nicht gar zwei Jahre.» Viele Sportler hätten zurzeit gar keine
Möglichkeit, an Wettkämpfen teilzunehmen und sich für Olympia in
Tokio zu qualifizieren.

Auch die deutschen Meister im Modernen Fünfkampf, Fabian Liebig, und
Diskuswerfen, Kristin Prudenz, sowie Kanu-Olympiasieger Sebastian
Brendel sind für eine Verschiebung. Sie verweisen auf die aktuell
nicht gegebenen fairen Voraussetzungen, weil sich nicht alle Sportler
unter den gleichen Bedingungen auf die Spiele vorbereiten könnten.

Kanu-Olympiasiegerin Franziska John sieht das größte Problem in der
aktuellen Ungewissheit: «Keiner weiß, was wird. Ich habe jetzt vier
Jahre darauf hingearbeitet, um im Sommer erfolgreich zu sein», sagte
John der Zeitung. Sie hoffe nicht, dass die Spiele abgesagt werden.
Auch Bahnradsprinter Maximilian Levy hatte sich zurückhaltend
geäußert und ausreichend Zeit für die Entscheidung gefordert.

Das Internationale Olympische Komitee hatte zuletzt mitgeteilt,
binnen einer Frist von vier Wochen eine Entscheidung über Optionen
der Sommerspiele in Tokio zu beraten. Diese sind bislang noch für die
Zeit vom 24. Juli bis 9. August geplant.

Am Wochenende hatte der deutsche Athletensprecher und Fechter Max
Hartung für sich einen Start bei Olympia in diesem Sommer
ausgeschlossen. Mehrere Nationen haben entschieden, keine Mannschaft
in diesem Sommer zu den Spielen zu schicken. Der Deutsche Olympische
Sportbund (DOSB) will ein Stimmungsbild seiner Athleten und
Athletinnen einholen, hatte aber ebenfalls für eine Verschiebung
plädiert.