Briten irritiert durch neue Ausgangsbeschränkungen

London (dpa) - Vielen Briten sind die neuesten Ausgangsbeschränkungen
in ihrem Land im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu vage.
Polizeichefs berichteten am Dienstag, dass sie eine Flut von
Nachfragen bekämen, die sie nicht beantworten könnten. So sind
Kritikern zufolge die sportlichen Aktivitäten, die noch einmal am Tag
im Freien erlaubt sind, nicht genau definiert. Der Chef der
Oppositionspartei Labour, Jeremy Corbyn, forderte eine Klarstellung,
welche Arbeitsstätten denn nun genau geschlossen werden müssen.

Zuvor hatte sich ein Unternehmen für Sportartikel vergeblich gegen
die Schließung mit der Begründung gewehrt, seine Ausrüstungen seien
entscheidend für den Kampf gegen den neuartigen Erreger.

Premierminister Boris Johnson hatte am Montagabend seine Landsleute
in einer Rede an die Nation angewiesen, die eigenen vier Wände nur
noch so wenig wie möglich zu verlassen. Versammlungen von mehr als
zwei Personen seien verboten. Das Haus dürfe nur für den Einkauf
wesentlicher Dinge wie Lebensmittel und Medikamente, für den Weg zur
Arbeit und einmal am Tag für Sport verlassen werden. Läden, die nicht
zur Grundversorgung dienen, mussten sofort schließen.

Zuvor hatten zahlreiche Briten Empfehlungen der Regierung ignoriert.
So waren Menschenmengen am Wochenende bei schönstem Wetter durch die
Parks in London geschlendert und U-Bahnen überfüllt. Auch im
Snowdonia-Gebirge in Wales, in den schottischen Highlands und in
Cornwall im Südwesten von England tummelten sich viele Ausflügler.