Hessischer Amateurfußball: Verband prüft Szenarien bis Abbruch

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Hessische Fußball-Verband hält eine
längere Zwangspause für die Amateurligen wegen der Corona-Krise für
unumgänglich. «Wir müssen grundsätzlich über den 19. April sprech
en,
weil inzwischen die Landesregierung entsprechende Erlasse
herausgegeben hat zu Veranstaltungsverboten - und damit ist der 10.
April überholt», sagte HFV-Präsident Stefan Reuß in einem Interview

der «Frankfurter Neuen Presse» (Dienstag).

Bei der erforderlichen Verlängerung der Pause müsse man davon
ausgehen, dass die Partien auch nach dem 19. April nicht direkt
anlaufen können. «Daher würde ich lieber davon sprechen, dass wir den

Spielbetrieb bis auf weiteres aussetzen», betonte Reuß.

Der Verband beschäftige sich derzeit mit allen möglichen Szenarien.
«Diese reichen vom Worst Case, also einem Abbruch der Runde, bis zum
in der jetzigen Situation bestmöglichen Fall der Wiederaufnahme der
Spiele nach dem 19. April», erklärte der 49 Jahre alte Reuß. «Wir
erarbeiten derzeit auch die rechtlichen Folgen aus einem Abbruch der
Saison und stehen im engen Austausch mit den anderen
Landesverbänden.»

Abgesehen von der Arbeit in den Spielbetriebsausschüsse werden auch
die rechtlichen Voraussetzungen für Szenarien geprüft, heißt es in
einer Stellungnahme des Verbandes. So könnten in der Konferenz des
Verbandsvorstandes am 4. April Entscheidungen vorbereitet werden.

Angesichts der Existenzsorgen der Vereine sondiere man beim HFV auch
Hilfsansätze gemeinsam mit dem Landessportbund, dem Deutschen
Fußball-Bund (DFB) und den anderen Landesverbänden. «Ebenso weiß ic
h,
dass unser Sportministerium bereits in Gesprächen ist, um dem
Amateursport ebenfalls zu helfen, was ich sehr begrüße», sagte Reuß
.

Die Einstellung des Betriebs in der Sportschule Grünberg, wo auch das
Hotel geschlossen ist, habe erhebliche Konsequenzen. Einen nicht
unerheblichen Teil der Mitarbeiter habe man in Kurzarbeit schicken
müssen.