Pernod Ricard stellt sich wegen Corona auf herben Gewinneinbruch ein

Paris (dpa) - Der französische Spirituosenhersteller Pernod Ricard
streicht erneut seine Jahresprognose zusammen und rechnet wegen des
sich ausbreitenden Coronavirus inzwischen mit einem massiven
Gewinnrückgang in diesem Jahr. Während in China zwar mit einer
langsamen Erholung der Nachfrage ab April zu rechnen sei, erwartet
der Konzern erhebliche Einbußen in anderen Märkten bis Ende Juni, wie
Pernod Ricard am Dienstag in Paris mitteilte. Der Hersteller rechnet
deshalb im Geschäftsjahr 2020 (bis Ende Juni) mit einem Rückgang beim
operativen Ergebnis vor Sonderposten um 20 Prozent.

Bereits Mitte Februar hatte der Vorstand wegen Covid-19 seine Ziele
gesenkt, vor knapp sechs Wochen war das Unternehmen allerdings noch
von einem Ergebnisplus von zwei bis vier Prozent ausgegangen. Doch
beim Hersteller von Marken wie Absolut Vodka, Havana Club und Jameson
Whisky hat die Pandemie inzwischen weitreichenden Einfluss auf das
Geschäft. Im Absatzmarkt China sei die Nachfrage im Februar und März
nur sehr schwach gewesen, hieß es. Im wichtigen Geschäft mit
Reisenden wird bis zur Jahresmitte ein Einbruch um 80 Prozent
erwartet, während der Umsatz über den Einzelhandel, der etwa drei
Viertel der Gesamterlöse des Konzerns ausmacht, bis Juni um etwa zehn
Prozent zurückgehen dürfte.

Noch schlimmer dürfte es den Absatz etwa über Bars und Restaurants
treffen: Hier rechnet der Konzern mit keinerlei Umsätzen, da viele
Lokale geschlossen seien oder nicht nachbestellten.