Damentennis-Chefin Rittner glaubt nicht an French Open im September

Berlin (dpa) - Die deutsche Damentennis-Chefin Barbara Rittner
rechnet nicht damit, dass die French Open in diesem Jahr nach der
eigenmächtigen Verlegung tatsächlich im September ausgetragen werden.
«Ich persönlich glaube nicht, dass das Turnier zum nun angedachten
Zeitpunkt stattfindet. Das wäre auch ein falsches Signal, denn ein
solcher Alleingang darf nicht belohnt werden», sagte Rittner in einem
am Montagabend veröffentlichten Interview dem Eurosport-Podcast
«Extra Time». Die 46-Jährige erneuerte ihre scharfe Kritik an den
Organisatoren des Grand-Slam-Turniers auf Sand in Paris.

Wegen der Corona-Pandemie hatten die Veranstalter das Turnier
offenbar unabgesprochen um vier Monate von Ende Mai auf die Zeit
zwischen dem 20. September bis 4. Oktober verlegt. «Man hat offenbar
einfach den spätmöglichsten Zeitpunkt gesucht und das Turnier dort
angesetzt. Das war total egoistisch und bodenlos. Ich verurteile das
aufs Schärfste. Damit haben sich die Verantwortlichen keinen Gefallen
getan», sagte Rittner. Auch viele Spieler und andere
Turnierorganisatoren hatten den Alleingang kritisiert.

Die French Open beginnen nach aktuellem Stand eine Woche nach den US
Open. Der neue Termin sei «nicht gut durchdacht», sagte Rittner. «Aus

körperlicher Sicht ist es für die Spielerinnen und Spieler fast
unmöglich, zunächst auf Hartplatz die US Open zu spielen und dann
innerhalb einer Woche nach Europa zu fliegen und auf Sand zu
trainieren. Das ist eine riesige Umstellung für den Körper.»

Die besten Spielerinnen und Spieler würden sieben Matches in 14 Tagen
absolvieren. «Und das Gleiche sollen sie dann eine Woche später, samt
Jetlag und Reisestress wieder tun? Das ist für mich absolut
undenkbar», sagte die frühere Spielerin und ehemalige Fed-Cup-Chefin.