Trotz Corona-Ruhe auf Autobahnen: Schnelleres Bauen nicht möglich

Die Hamburger Autobahnen sind zurzeit ziemlich leer, eigentlich eine
gute Zeit für Baumaßnahmen. Doch auch die Baufirmen müssen auf die
Gesundheit ihrer Mitarbeiter achten und die Anordnungen der Behörden
befolgen. Verlangsamt die Corona-Krise den Autobahnbau?

Hamburg (dpa/lno) - Die Corona-Krise könnte demnächst auch die
Bauarbeiten auf den Hamburger Autobahnen verzögern. Zurzeit liefen
noch alle Maßnahmen wie geplant, sagte der Sprecher der Autobahn GmbH
Nord, Christian Merl. Allerdings fürchteten die Baufirmen um ihre
Arbeitskräfte. Fraglich sei auch, ob polnische Arbeitskolonnen weiter
über die Grenze kommen und in Hamburg untergebracht werden könnten.
Wegen der Schließung von Hotels überlege man, Wohncontainer
aufzustellen.

Gebaut wird etwa auf der A24, der A255 südlich der Elbbrücken, auf
der A7 südlich des Elbtunnels und an den Vorbereitungen für die A26.
Wegen Bau- und Wartungsarbeiten an den Lärmschutztunneln Stellingen
und Schnelsen soll die A7 in den drei Nächten von Dienstagabend bis
Freitagmorgen voll gesperrt werden.

Die Richtlinien der Behörden müssten eingehalten und Bauarbeiter
dürften nicht durch Ansteckung mit dem neuartigen Virus gefährdet
werden, erklärte Merl. Hinzu komme die rechtliche Unsicherheit, ob
noch mehr als zwei Bauarbeiter zusammenarbeiten dürften. Beim Einsatz
von Maschinen sei ein ausreichender Abstand in der Regel kein
Problem. Doch Pflasterarbeiten in den Randbereichen der Autobahnen
müssten verschoben werden.

«Wir wollen alle Baumaßnahmen wie angekündigt fortführen», sagte

Merl. «Wir wissen aber auch, dass die Mitarbeiter unserer
Auftragnehmer durchaus ebenso betroffen sein können wie jeder andere
Bürger auch.» Die Lage auf den Baustellen müsse darum täglich neu
bewertet werden.