Mehr Sicherheitskräfte bei Rossmann - Plädoyer für bessere Bezahlung

Burgwedel (dpa) - Bei der Drogeriemarktkette Rossmann haben die
Beschäftigten auch nach Beginn der bundesweiten Kontaktbeschränkungen
alle Hände voll zu tun. In der ganzen Branche würden die Mitarbeiter
«unermüdlich anpacken». Aber sie seien auch «Ängsten der Kunden
ausgesetzt, was vereinzelt zu Überreaktionen führt», hieß es.

Nach wie vor gibt es Berichte über Verbraucher, die deutlich mehr
kaufen, als sie selbst bei moderater Lagerhaltung benötigen. Manche
Händler erheben inzwischen Zusatzbeträge etwa auf mehrere Packungen
Toilettenpapier. Rossmann erklärte: «In einigen Filialen haben wir
bereits vermehrt Sicherheitskräfte im Einsatz. Diese unterstützen
sowohl bei der Steuerung des Zutritts sowie der Vermeidung von
Warteschlagen als auch beim Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen.»

Von den Standorten gebe es jedoch auch «viel positives Feedback» zum
Verhalten der Kunden. Man habe sie nochmals auf die Abstandsregeln
hingewiesen. Das Unternehmen aus Burgwedel mit Tausenden Filialen
hatte einen Krisenplan aktiviert, um die Versorgung sicherzustellen.
Während des Kontaktverbots müssen Gastronomiebetriebe, Dienstleister
wie Friseure und - für Privatkunden - auch Baumärkte geschlossen
bleiben. Einkaufen gehen dürfen die Menschen einzeln aber weiter.

Aus Gewerkschaften kommen Forderungen, Beschäftigte der Branche, aber
auch andere in der Corona-Krise wichtige Berufe besser zu bezahlen.
«Wir denken da an die medizinischen Fachangestellten und
Arzthelferinnen, an Pflegekräfte, Rettungsassistenten und
Laborhelfer, aber auch an die Erzieherinnen und Erzieher im
Kindergarten, an Verkäuferinnen und Lagerfachkräfte im Einzelhandel,
an die Polizeimeisterin und den Feuerwehrmann», sagte IG-Metaller und
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh. Nötig sei eine gesellschaftliche
Debatte über den Wert von Arbeit: «Es ist ja eine nette Geste, dass
die Beschäftigten aus dem Gesundheitssystem jetzt von überall her
Applaus erhalten. Aber kaufen können sie sich davon gar nichts.»