Profifußballer in Quarantäne: «Es kann jeden treffen»

Bei Hannover 96 und dem SC Paderborn wurden die ersten positiven
Befunde auf das Coronavirus im deutschen Profifußball festgestellt.
Mittlerweile mussten sich einige Teams in Quarantäne begeben.

Berlin (dpa) - Der SC Paderborn war die erste Mannschaft in der
Fußball-Bundesliga, die nach dem positiven Coronavirus-Befund für
Spieler Luca Kilian in die Quarantäne musste. Zuvor wurde bereits
Timo Hübers vom Zweitligisten Hannover 96 positiv getestet. Seitdem
wurde für einige Profiteams Quarantäne angeordnet. «Es kann jeden
treffen», meinte Fredi Bobic, Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt.

SC PADERBORN: Der SC Paderborn beklagte mit dem deutschen
U21-Nationalspieler Luca Kilian den ersten Bundesliga-Profi, bei dem
das Coronavirus nachgewiesen wurde. Seitdem ist die gesamte
Mannschaft in häuslicher Quarantäne. Allerdings waren die
Testergebnisse bei allen anderen Spielern, Trainern und Betreuern
negativ.

HERTHA BSC: Das Team des Berliner Bundesligisten befindet sich seit
dem vergangenen Dienstag in insgesamt zweiwöchiger Quarantäne nachdem
bei einem Spieler ein positiver Befund auf das Coronavirus
festgestellt wurde. Weitere positive Befunde gab es aber nicht. «Alle
Tests unserer Spieler des Lizenzspielerkaders sowie des Trainer- und
Funktionsteams sind negativ ausgefallen», teilten die Berliner am
Freitag mit. «Dennoch muss an der angeordneten zweiwöchigen
Quarantäne bis Ende März festgehalten werden.» Der positiv getestete

Spieler, dessen Namen die Berliner nicht bekanntgaben, habe über die
üblichen Symptome geklagt. Er sei dann umgehend von der Gruppe
getrennt worden.

EINTRACHT FRANKFURT: Alle Spieler, Trainer, Betreuer und Funktionäre
befinden sich für zwei Wochen in Quarantäne, nachdem es bei den
Hessen insgesamt vier positive Coronavirus-Fälle, darunter zwei
Spieler, gegeben hat. Um wen es sich dabei handelt, gab der Verein
nicht bekannt. Den beiden Betroffenen gehe es den Umständen
entsprechend gut. «Es zeigen sich die typischen Symptome, aber es
handelt sich um keinen kritischen Zustand», sagte Sportvorstand Fredi
Bobic.

HANNOVER 96: Abwehrspieler Timo Hübers ist der erste deutsche
Fußball-Profi, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Einen
Tag später vermeldeten die 96er mit Jannes Horn noch einen zweiten
Fall. Seitdem sind alle Spieler und Physiotherapeuten in häuslicher
Quarantäne. Auf der Internetseite des Vereins schreibt an jedem Tag
ein anderer Spieler einen Beitrag zu einem Quarantäne-Tagebuch.

SV WEHEN WIESBADEN: Beim hessischen Zweitligisten gibt es einen
Ansteckungsfall mit dem Virus. Dabei handelt es sich um
Außenverteidiger Tobias Mißner. Der 20-Jährige hatte sich bei einem
Heimatbesuch testen lassen, nachdem es im Familienkreis einen
positiven Fall gegeben hatte. Mißner befindet sich in häuslicher
Quarantäne. «Mir geht es gut, ich bin symptomfrei», teilte der
Spieler mit.

1. FC NÜRNBERG: Die Spieler und Trainer beim «Club» befinden sich i
n
Quarantäne, seit Verteidiger Fabian Nürnberger vor knapp zwei Wochen
positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurde. Seitdem arbeitet jeder daheim,
der Verein lieferte Fitnessgeräte wie Fahrradergometer und betreut
psychologisch. Mit den Trainern und dem Mannschaftsrat sowie den
Vereinsbossen gebe es regelmäßige Videokonferenzen. Chefcoach Jens
Keller berichtete, dass er sich über Video Spieler und Spiele
anschaue und die Zeit nach der Quarantäne plane. «Dazu lese ich viel,
informiere mich über die Ausbreitung des Coronavirus und reiße zudem
auf dem Ergometer viele Kilometer ab», sagte er der «Bild»-Zeitung.
 

HOLSTEIN KIEL: Holstein Kiels Verteidiger Stefan Thesker wurde
positiv getestet. Bis zum kommenden Samstag befinden sich die Spieler
und deren Angehörige sowie der Trainerstab in Quarantäne. Von den
Athletiktrainern haben die Profis Pläne, Übungen und Geräte wie
Spinning-Fahrräder erhalten, mit denen sie zu Hause arbeiten sollen.
Ungeachtet der Ungewissheit, ob und wann die Saison fortgesetzt wird,
bereitet sich Trainer Ole Werner im Homeoffice auf die kommenden
Gegner vor. «Irgendwann könnte es schließlich Schlag auf Schlag gehen

mit Spielen im Dreitagesrhythmus. Dann bleibt keine Zeit für eine
gründliche Vorbereitung», sagte er den «Kieler Nachrichten» und dem

«Kicker».