Iranischer Kleriker spielt «Medizinmann» - Corona-Patient gestorben 

Teheran (dpa) - Ein missglückter Heilungsversuch mit einem
angeblichen Wundermittel an einem mit dem Coronavirus infizierten
Mann durch einen vermeintlichen islamischen Medizinmann im Iran hat
für den Patienten ein tödliches Ende genommen. Nach Angaben der
staatlichen Nachrichtenagentur Irna vom Dienstag hatte sich ein
Kleriker am Wochenende illegal Zutritt ins Beheschti Krankenhaus der
Hafenstadt Ansali verschafft und in der Intensivstation einen mit dem
Sars-CoV-2 Virus infizierten Patienten besucht.

Dem laut IRNA relativ jungen Mann soll der Kleriker gesagt haben,
dass die Ärzte ihm nicht nicht mehr helfen könnten, er aber ein
«islamisches Wundermittel» habe, das ihn heilen werde. Mit dem
Einverständnis des Patienten entfernte der Kleriker dessen
Schutzmaske und rieb sein Gesicht mit einer parfümartigen Flüssigkeit
ein.

Der Patient starb laut IRNA drei Tage nach dem Besuch des Klerikers.
Daraufhin beantragte die Staatsanwaltschaft von Ansali umgehend einen
Haftbefehl gegen den Mann. Bisher sind im Iran über 1800 Menschen an
der Lungenkrankheit gestorben, über 23 000 Menschen sind mit dem
Sars-CoV-2 Virus infiziert.