Argentinien bietet London Hilfe bei Versorgung der Falklandinseln an

Buenos Aires (dpa) - Versöhnliche Geste inmitten der Corona-Pandemie:
Trotz des erbitterten Konflikts um die Hoheit über die Falklandinseln
hat Argentinien der britischen Regierung Unterstützung bei der
Versorgung des Archipels im Südatlantik angeboten. Argentinien könne
die rund 3000 Bewohner des britischen Überseegebiets mit
Lebensmitteln und Medikamenten versorgen und gegebenenfalls Patienten
zur Behandlung ausfliegen, sagte der für die Region zuständige
Staatssekretär Daniel Filmus am Montag. «In solch einem schweren
Moment ist die Solidarität der richtige Weg, um die vom Coronavirus
ausgelöste Situation zu überwinden.»

Die Falklandinseln stehen seit 1833 unter britischer Verwaltung,
werden aber auch von Argentinien beansprucht. 1982 versuchten die
Streitkräfte des südamerikanischen Landes, die Inselgruppe zu
erobern. Nachdem die argentinischen Truppen während des 72 Tage
dauernden Falklandkriegs eine Reihe von Niederlagen hinnehmen
mussten, unterzeichneten die argentinischen und britischen
Befehlshaber auf den Inseln einen Waffenstillstand. Insgesamt kamen
in dem Konflikt 649 Argentinier, 255 Briten und drei Inselbewohner
ums Leben. 2013 sprachen sich die Bewohner der von Argentinien als
Islas Malvinas bezeichneten Inselgruppe mit großer Mehrheit für den
Verbleib bei Großbritannien aus.