Anstieg der Covid-19-Opfer in Frankreich - Chloroquin nur Ausnahme

Paris (dpa) - In Frankreich soll das Malaria-Mittel Chloroquin nur
bei schweren Formen von Covid-19-Erkrankungen zum Einsatz kommen. Der
Hohe Rat für Öffentliche Gesundheit empfehle, Chloroquin nur nach
einer gemeinsamen Entscheidung von Ärzten und unter strenger
medizinischer Aufsicht bei schweren Fällen zu verwenden, sagte
Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran am Montagabend. Eine
Verwendung bei nicht schweren Verläufen sei derzeit ausgeschlossen.
Das Medikament wird auch in anderen Ländern im Kampf gegen
Corona-Erkrankungen getestet.

Die Zahl der Covid-19-Kranken und -Toten ist nach Angaben von Véran
in Frankreich weiter gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden ist die Zahl
der Toten um 186 auf 860 angestiegen. Die Zahl der Infektionen liegt
bei 19 856 - ein Plus von mehr als 3000 im Vergleich zum Vortag. Mehr
als 2000 Menschen liegen dem Minister zufolge auf der
Intensivstation. In Frankreich gelten seit Anfang vergangener Woche
strenge Ausgangsbeschränkungen.

Medien berichteten am Montagabend außerdem, dass in einem Altersheim
in den Vogesen 20 Menschen in Verbindung mit dem neuartigen
Coronavirus gestorben seien. Das Heim befindet sich in der schwer
betroffenen Region Grand Est. Bis Sonntag habe es dort seit Beginn
der Pandemie 20 Todesfälle gegeben, so der Sender France Info unter
Berufung auf die regionale Gesundheitsbehörde.