Guterres fordert angesichts Corona-Krise weltweite Waffenruhe

New York (dpa) - UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts
der Corona-Pandemie einen weltweiten Stopp aller Kampfhandlungen
gefordert. «Beendet die Seuche namens Krieg und bekämpft die
Krankheit, die unsere Welt verwüstet», sagte Guterres am Montag in
New York. Überall müssten Konfliktparteien ihre Feindseligkeiten
einstellen und ihr Misstrauen voreinander überwinden. «Bringt die
Waffen zum Schweigen, stoppt die Artillerie, beendet die
Luftangriffe.»

Die UN-Vermittler für die Konflikte würden sich mit den Gegenspielern
in den Krisenländer der Welt in Verbindung setzen, um Feuerpausen
auszuhandeln. Guterres sagte, er habe auch eine Botschaft an die
Anführer der Industrienationen der G20 geschrieben. Wenn die Kriege
auf der Welt, die viele Kapazitäten in den einzelnen Ländern binden
würden, nicht aufhörten, könne sich das nur negativ auf die
Verbreitung des Virus auswirken.

Zuletzt hatte Guterres zu einem gemeinsamen Vorgehen der größten
Wirtschaftsmächte in der Krise aufgerufen. Man müsse wegkommen von
nationalen Strategien und hin zu einer globalen, koordinierten
Antwort, um auch die schwächeren Länder bei der Bekämpfung des
Coronavirus zu unterstützen. Ansonsten könnten Millionen Menschen
sterben. Eine globale Rezession sei «nahezu sicher».

Guterres kündigte für Mittwoch einen Aufruf an die Mitgliedsländer
für humanitäre Hilfsgelder an. Die Vereinten Nationen brauchen
demnach zwei Milliarden Dollar (1,77 Milliarden Euro) für die
Unterstützung schwächerer Länder.