Auch zehnte Landgrenze geschlossen: Brasilien isoliert sich zunehmend

Rio de Janeiro (dpa) - Brasilien hat wegen der Covid-19-Pandemie auch
die letzte seiner zehn Grenzen auf dem Landweg dicht gemacht.
Ausländer, die nicht ständig in Brasilien leben, dürften für 30 Tag
e
nicht mehr aus Uruguay einreisen, hieß es in einer Verfügung, die
unter anderem Justizminister Sergio Moro und Gesundheitsminister Luiz
Henrique Mandetta am späten Sonntagabend (Ortszeit) unterzeichneten.
In der vergangenen Woche hatte das größte und bevölkerungsreichste
lateinamerikanische Land schon seine Landgrenzen zu insgesamt acht
Nachbarländern geschlossen.

Die Grenze zu dem Krisenstaat Venezuela war wegen erhöhter
Ansteckungsgefahr und dem darniederliegenden venezolanischen
Gesundheitssystem bereits früher geschlossen worden. Auch die
Einreise auf dem Luftweg wurde eingeschränkt. Demnach dürfen
Ausländer, die per Flugzeug etwa aus China, der Europäischen Union,
Australien oder Japan kommen, von Montag an nicht mehr nach Brasilien
einreisen.

Lange hatte der rechtsgerichtete Präsident Jair Bolsonaro Warnungen
vor dem Sars-CoV-2-Virus als Hysterie abgetan und damit landesweite
Proteste ausgelöst. Noch am vergangenen Montag hatte er
Grenzschließungen als unwirksam im Kampf gegen das Coronavirus
bezeichnet. Auch andere lateinamerikanische Länder wie Argentinien,
Chile, Peru, Ecuador, Kolumbien, Bolivien, Panama, Honduras, El
Salvador und Guatemala haben ihre Grenzen bereits dicht gemacht.