Generalsekretär Curtius: DFB droht 50 Millionen Euro Verlust

Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund rechnet durch die
Corona-Krise mit massiven finanziellen Einbußen. «In einem
Worst-Case-Szenario wird uns Corona für das Wirtschaftsjahr 2020
einen Verlust von 50 Millionen Euro bringen», sagte
DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius in einem am Montag
veröffentlichten Telefon-Interview des Magazins «Sponsors».

Dem weltgrößten Sportverband drohe dank langfristiger Verträge mit
Sponsoren aber keine Insolvenzgefahr. Zudem habe man einige Maßnahmen
ergriffen, um den drohenden Minusbetrag reduzieren zu können. Dazu
gehört unter anderem die Einsparung von Personalkosten. «Die
DFB-Mitarbeiter haben sofort signalisiert, dass sie ihren Beitrag
leisten wollen. Genau wie unsere Spitzenverdiener Jogi Löw und Oliver
Bierhoff», so Curtius. Bundestrainer Löw und der für die
Nationalmannschaften und die Akademie zuständige DFB-Direktor
Bierhoff hatten in der Vorwoche angekündigt, auf einen Teil ihres
Gehalts zu verzichten.

Trotz der drohenden Millionen-Einbußen dürfen die 21 Landesverbände
auf Soforthilfen durch den DFB bauen. «Wir werden alle Zahlungen nach
Bedarf sofort ausschütten, um die Liquidität zu sichern», versprach
Curtius. Jährlich schüttet der DFB insgesamt zwölf Millionen Euro an

die Landesverbände aus.

Einen Schutzschirm für die Vereine in Form von direkten Zuschüssen
dürfe der DFB aus rechtlichen Gründen dagegen nicht aufspannen. Vor
allem in der 3. Liga und den Regionalligen gibt es aufgrund der
ausgesetzten Saison große Existenzsorgen. «Die kommen keine zwei,
drei Monate ohne Einnahmen aus dem Spielbetrieb aus», so Curtius.

Der 43-Jährige glaubt aber daran, dass die Spielzeit 2019/20 noch zum
Abschluss gebracht werden kann. «Ich bin zuversichtlich, dass wir in
den nächsten Monaten schon wieder Fußballspiele erleben werden»,
sagte Curtius. Allerdings müsse man sich auf eine lange Phase
einstellen, in der dies ohne Zuschauer der Fall sein wird: «Ich
glaube nach Gesprächen mit vielen Experten, das kann noch bis Ende
dieses Jahres andauern».