Bessere Absicherung für freiwillige Ärzte in Corona-Krise gefordert

Jena (dpa/th) - Ärzte in Rente und Medizinstudenten sollten bei einem
freiwilligen Einsatz in der Coronavirus-Krise besser abgesichert
werden. Das hat die Landesärztekammer Thüringen gefordert. Bislang
hätten sich mehr als 110 nicht berufstätige Ärzte auf ihre Anfrage
zur Unterstützung bei der Bewältigung der Pandemie gemeldet, teilte
die Kammer am Montag mit. Diese Ärzte und Medizinstudierende, die
sich freiwillig in der Krise engagierten, sollten eine
Haftungsfreistellung und eine Unfallversicherung erhalten, so der
Wunsch der Kammer.

«Dies ist unabdingbar notwendig, um überhaupt einen Einsatz erst zu
ermöglichen», erklärte die Präsidentin der Landesärztekammer, Ell
en
Lundershausen. «Jeder muss für sich hinsichtlich seines eigenen
Risikoprofils abwägen, ob und wie er helfen kann.» Wie diese
Freiwilligen konkret eingesetzt werden könnten, müsse derzeit noch
geklärt werden.

Denkbar seien administrative Aufgaben wie ein Einsatz in der
Notrufzentrale oder die medizinische Beratung - oder die
Unterstützung mobiler Einsatzteams, hieß es bei der Kammer. Diese
hatte zuvor rund 1200 Ärzte im Ruhestand mit einer entsprechenden
Bitte um Unterstützung angeschrieben.

In der Regel haften etwa Krankenhäuser oder Praxen als Arbeitgeber
für dort angestellte Ärzte - falls diesen Fehler in der Behandlung
unterlaufen. Gibt es kein solches Arbeitsverhältnis, müssten die
Mediziner selbst haften.