Umfrage unter Schwimmern: Über 80 Prozent für Olympia-Verschiebung

Kassel (dpa) - Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hat sich für eine
Verschiebung der Olympischen Spiele ausgesprochen. «Nach allem, was
wir derzeit sehen, ist eine Verschiebung aus Gründen der
Gesundheitsvorsorge, der Solidarität gegenüber der Gesellschaft und
auch der sportlichen Fairness geboten», wird Leistungssportdirektor
Thomas Kurschilgen in einer Verbandsmitteilung am Montag zitiert.

«Vom IOC wünschen wir uns daher eine schnellere und vor allem
verantwortungsvolle Entscheidung, die Führungsstärke beweist und das
Wohl der Sportler*innen sowie aller Beteiligten zur Priorität macht.»
Das Internationale Olympische Komitee hat sich eine Frist von vier
Wochen gesetzt, um über eine mögliche Verschiebung zu entscheiden.

«Unsere gestrige Umfrage unter den Olympia- und
Perspektivkaderathleten des DSV hat gezeigt, dass sich mehr als 80
Prozent der Athleten*innen für eine Verschiebung der Spiele
ausgesprochen haben und fast 90 Prozent die derzeitigen
Wettbewerbsbedingungen als unfair ansehen», sagte Kurschilgen.
«Ebenso wird erkennbar, dass ein großer psychischer Druck auf nahezu
jedem einzelnen Aktiven lastet, hervorgerufen durch die aktuellen
schwierigen Trainingssituationen, die fehlende Zielorientierung und
die gesamte Planungsunsicherheit.» Der DSV halte eine Verschiebung
der Sommerspiele, die für den Zeitraum 24. Juli bis 9. August in
Tokio angesetzt sind, um mindestens ein Jahr «für eine realistische
Option».