Kabinett in Corona-Zeiten: Bayern sucht weitere Wege aus der Krise

München (dpa/lby) - Die weiterhin besorgniserregende Ausbreitung des
Coronavirus bestimmt am Dienstag (10.00 Uhr) einmal mehr die Sitzung
des Kabinetts. Schwerpunkt sind nach Angaben der Staatskanzlei
Aussprachen zum aktuellen Sachstand der Pandemie im Freistaat sowie
Hilfen für die heimische Wirtschaft. Um Ansteckungen unter den
Ministern, Staatssekretären und ihren Mitarbeitern zu verhindern,
findet die Sitzung des Ministerrats erstmals nicht im Kabinettssaal
statt - alle Beteiligten werden sich im Kuppelsaal zusammensetzen,
der um ein Vielfaches größer ist.

Die Staatsregierung hatte schon vor mehr als einer Woche den
Katastrophenfall ausgerufen und in der Folge schrittweise immer
weitere Verschärfungen für das öffentliche Leben beschlossen. In
Bayern wurden seither unter anderem strenge Ausgangsbeschränkungen
erlassen, Schulen und Kindergärten geschlossen und das öffentliche
Leben durch die Schließung von Restaurants, Spielplätzen und allen
Geschäften sowie den meisten Dienstleistungen, die nicht zur Deckung
der Grundversorgung notwendig sind, auf ein Minimum heruntergefahren.

In Bayern sind bis Montagmittag 5719 Menschen positiv auf das
Coronavirus getestet worden. Bislang sind 27 infizierte Patienten an
den Folgen gestorben.

Deutschlandweit wird infolge der Corona-Krise längst eine schwere
Rezession befürchtet. Um die Wirtschaft zu schützen wurden bereits
diverse Rettungspakete aufgelegt, der Landtag stimmte zudem in der
vergangenen Woche einem bis zu zehn Milliarden Euro schweren
Rettungsschirm zu, welcher primar Unternehmen aller Größenordnungen
bei Liquiditätsproblemen zu gute kommen soll.