Heinsberger Landrat bittet China um Hilfe - und bekommt Angebot

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Landrat des vom Coronavirus in
Nordrhein-Westfalen besonders betroffenen Kreis Heinsberg, Stephan
Pusch (CDU), hat China um Unterstützung bei Schutzmaterialien
gebeten. Die im Kreis verfügbaren Masken oder Schutzkittel reichten
nur noch für ein paar Tage, schrieb Pusch am Montag in einem offenen
Brief an den chinesischen Staats- und Parteichefs Xi Jinping. Wenig
später meldete sich der Düsseldorfer Generalkonsul bei Pusch - und
bot Hilfe an.

Im Kampf gegen das Virus hätten die Verantwortlichen in China immer
wieder betont, wie wichtig ausreichendes Schutzmaterial sei, schrieb
Pusch in dem Brief, der an die chinesische Botschaft in Berlin
andressiert war. «Soweit der Krisenstab und die Krankenhäuser hier
vor Ort nicht ausreichend Schutzmaterialien besorgen können - was
mehr als schwierig ist - hätte das weitreichende schwere Folgen für
das Gesundheitssystem im Kreis Heinsberg und für die Menschen hier.
In meiner Funktion als Landrat bitte ich daher die Volksrepublik
China um Unterstützung», hieß es in dem Schreiben weiter.

Da Mediziner in China offensichtlich auch die meisten Erfahrungen im
Umgang mit Eindämmung und Bekämpfung des Corona-Virus gemacht hätten,

sei ihm auch an einem fachlichen Erfahrungsaustausch gelegen. Bei
über 1000 Infizierten habe der Kreis 21 Tote zu beklagen. Im Übrigen
könne er sich eine Partnerschaft des Kreises mit der von der Epidemie
besonders betroffenen chinesischen Provinz Wuhan gut vorstellen.

Am späten Montagnachmittag teilte Pusch in einer Videobotschaft mit,
dass er prompt einen Anruf des chinesischen Generalkonsuls in
Düsseldorf bekommen habe. «Wir haben uns nett unterhalten, er hat
seine Hilfe angeboten», so Pusch. Das Thema Materialwünsche solle man
an ihn weiterleiten, habe der Generalkonsul gesagt - «und die
Chinesen würden dann das tun, was sie können, um uns zu helfen.»
Pusch sagte weiter, er würde die Materialien persönlich ausladen,
falls es dazu komme.