Polizei hinter Plexiglas, BVB-Spendenaktion - Splitter zu Corona

Düsseldorf (dpa/lnw) - Immer schärfere Kontaktauflagen und leere
Straßen - der Alltag in Nordrhein-Westfalen verändert sich durch das
Coronavirus wie seit Generationen nicht mehr. Viele reagieren auf die
scharfen Einschnitte mit Spendenbereitschaft und Engagement, es gibt
aber auch Unverständnis, Widerstand und sogar Kriminelle, die die
Ausnahmesituation ausnutzen wollen.

Landwirte spenden Schutzkleidung für Arztpraxen

Hunderte Landwirte aus Westfalen-Lippe haben Overalls,
Schuhüberzieher und Gummihandschuhe für Arztpraxen und Krankenhäuser

gespendet. Die original verpackte Ausrüstung ist eigentlich für
Besuchergruppen auf Höfen gedacht. Jetzt hilft sie, im Kampf gegen
das Coronavirus die Hygiene zu wahren, wie der Westfälisch-Lippische
Landwirtschaftsverband am Montag mitteilte.

Gottesdienst trotz Verbots - Polizei ins Kloster gerufen

In einem Kloster in Warburg ist am Sonntag trotz des NRW-weiten
Verbotes ein Gottesdienst abgehalten worden. Die Polizei kam, griff
aber nach Prüfung der Lage nicht ein. Der Gottesdienst war ohnehin
fast vorbei. Eine Wiederholung dürfe es aber nicht geben, machten die
Beamten klar.

Beamte auf Wache in Dortmund hinter Plexiglas

Beamte auf der Wache in Dortmund sitzen künftig hinter Plexiglas.
Damit möchte die Dortmunder Polizei ihre Mitarbeiter vor einer
Ansteckung mit dem Coronavirus schützen, wie die Behörde am Montag
via Twitter erklärte. Gleichzeitig richtete sie eine Bitte an die
Bevölkerung: «Bitte kommen Sie nur zur Wache, wenn es absolut
notwendig ist.»

Streit an Baumarkt-Schlange

Ein ungeduldiger 69-Jähriger wollte in Hagen an der Warteschlange vor
einem Baumarkt vorbei. Ein Sicherheitsmann griff ein und wurde von
einem anderen Kunden zwischen die Beine getreten. Die Polizei
beendete den Streit und schrieb eine Anzeige wegen Körperverletzung,
wie sie am Montag mitteilte.

Corona-Betrügerin scheitert in Gangelt

Ausgerechnet in Gangelt im Kreis Heinsberg - dem ersten
Krankheits-Brennpunkt der Epidemie in NRW - wollte eine Betrügerin
mit einer Corona-Masche in eine Wohnung eindringen. Sie klingelte an
der Tür einer älteren Frau und behauptete, sie müsse einen Abstrich
für einen Corona-Test machen. Die Frau reagierte gut, schloss die Tür
und rief die Polizei. Nach der Betrügerin werde gesucht, teilte die
Polizei mit.

Duisburg verschiebt den Start der Brunnensaison

Springbrunnen in der Innenstadt - beliebte Treff- und
Versammlungspunkte - das soll es in Duisburg vorerst nicht geben.
Aufgrund der Corona-Pandemie wird der Start der Brunnensaison auf
unbestimmte Zeit verschoben. Solange bleiben die Brunnen im
Stadtgebiet vorerst ausgeschaltet, teilte die Stadt mit.

Spendenaktion des BVB: 73 611 Euro für Gastronomen

Eine Spendenaktion von Borussia Dortmund für heimische Gastronomen
hat 73 611 Euro eingebracht. Von dem Geld profitieren 86
Gastronomie-Betriebe, die aufgrund der Corona-Krise ihr Geschäft
derzeit nicht weiterführen können. BVB-Fans waren virtuell den Weg
nachgegangen, den sie normalerweise an einem Spieltag zum Dortmunder
Stadion nehmen und hatten an ihren üblichen Stopps für die jeweilige
Gastronomie gespendet.

Kontaktverbot und Ausnahmen - wie Krankengymnastik

Eine Regel hat meistens auch eine Ausnahme: Das wegen der
Corona-Krise verhängte Kontaktverbot gilt nicht für «therapeutische
Berufsausübungen». Physio- und Ergotherapeuten können in medizinisch

notwendigen Fällen weiterarbeiten, wenn strenger Schutz vor
Infektionen eingehalten werde, erklärte das
NRW-Gesundheitsministerium am Montag. Das gilt auch für Optiker,
orthopädische Schuhmacher und andere gesundheitsorientierte Angebote,
die für die Versorgung des Patienten wichtig sind.

Anrufe wegen Corona - Polizei beklagt Blockierung der «110»

Der Notruf «110» wird immer häufiger durch Fragen zur
Coronavirus-Lage blockiert. Das beklagte die Polizei im Märkischen
Kreis am Montag. Sie zählte aber auch einige gute Gründe auf, die
Nummer anzurufen: «Etwa, wenn Betrüger die Pandemie schamlos
ausnutzen.» In diesen Fällen sei die «110» die richtige Nummer.

Jobbörse für Bauern und Erntehelfer

Weil vielen Obst- und Gemüsebetrieben Arbeitskräfte für die Ernte
fehlen, will der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband Bauern
und Erntehelfern über eine Online-Jobbörse zusammenbringen. Es
meldeten sich zunehmend Menschen, «die wegen der Coronavirus-Krise
derzeit keine Arbeit haben und den Landwirten helfen möchten»,
erklärte der Bauernpräsident von Westfalen-Lippe, Hubertus
Beringmeier. Sie können sich unter www.wlv.de/erntehelfer/
informieren, welche Betriebe Hilfe benötigen.