Hans: Milliardenhilfen für Wirtschaft sind erst der Anfang

Saarbrücken (dpa/lrs) - Der saarländische Ministerpräsident Tobias
Hans (CDU) rechnet wegen der Corona-Krise mit massiven
wirtschaftlichen Problemen in Deutschland. «Wenn überhaupt, dann ist
das vergleichbar mit den Herausforderungen der deutschen
Wiedervereinigung», sagte er am Montag in einer Telefonkonferenz mit
Journalisten in Saarbrücken. Das von der Bundesregierung aufgelegte
Hilfsprogramm von mehr als 120 Milliarden Euro werde «erst der Anfang
sein: Wir werden auch noch mal erheblich Schulden machen müssen in
Deutschland, um das in den Griff zu bekommen.»

«Wir haben hier jetzt bundesweit eine Wirtschaft, die ziemlich am
Boden liegen wird», sagte Hans. Niemand wisse, «wie lange es dauert,
wie heftig es wird, wie tief die Einschläge sind». Für das Saarland
gelte: «Die Belastungen werden immens sein.» Über die «schwarze Nul

im Haushalt und die auch für das Saarland geltende Schuldenbremse
habe sich «im Moment niemand intensive Gedanken gemacht, weil das
jetzt wirklich nicht im Vordergrund steht». Er gehe davon aus, dass
«das Thema Einhaltung der Schuldenbremse zumindest einmal ausgesetzt
ist».

Die Hilfsprogramme des Bundes könnten sich positiv auf die Industrie
auswirken. Es gebe aber auch mittelständische Unternehmen, die auch
einen Rettungsschirm des Landes brauchten. «Selbst gesunde
Unternehmen werden in massive Schwierigkeiten geraten.» Er sei
«sicher, dass man am Ende in keinem Bundesland darum herumkommen
wird, auch massive Schutzprogramme aufzulegen».

Der Ministerpräsident warnte vor einem «Überbietungswettbewerb»
zwischen Bundesländern hinsichtlich der Größe der Schutzschirme. «W
ir
müssen, wenn wir durch das Gröbste durch sind, mit dem Bund gucken:
Wie kriegen wir große Programme aufgelegt, damit uns wirklich kein
Unternehmen Corona-bedingt abrauscht?»