Mögliche Olympia-Verschiebung: Innenministerium in Kontakt mit DOSB

Berlin (dpa) - In der Debatte um eine mögliche Verschiebung der
Olympischen Spiele hält sich das Bundesinnenministerium zurück.
Solche Entscheidungen würden in der Regel vom Sport autonom
getroffen, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin. «Ob
und inwieweit diese Autonomie hier an ihre Grenzen kommt, das muss
man sehen.» Man stehe im «dauerhaften, engen Austausch» mit dem
Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), erklärte der Sprecher weiter.
Deutsche Spitzensportler werden vom Innenministerium gefördert.

Über konkrete Vorbereitungen, die deutsche Mannschaft möglicherweise
nicht zu den Spielen zu schicken, sei derzeit nichts bekannt, sagte
der Sprecher. Am Sonntag hatte Kanada bekanntgegeben, wegen der
Corona-Pandemie auf die Entsendung seiner Sportler in diesem Sommer
zu verzichten und nur bei einer Verschiebung teilnehmen zu wollen.
Planmäßig sollen die Olympischen Spiele am 24. Juli in der
japanischen Hauptstadt Tokio starten.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann erklärte unterdessen, er habe eine
eindeutigere Position vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC)
erwartet. Die Prüfung der Verlegung durch das IOC sei ein «richtiger
und in Anbetracht der aktuellen gesundheitlichen Weltlage längst
fälliger Schritt» gewesen, sagte er der dpa am Montag. «Allerdings
hätten wir uns jetzt eine klare Aussage dahingehend gewünscht, dass
die Spiele definitiv nicht zum geplanten Termin stattfinden können
und nun über denkbare Alternativen beraten wird.»