Tafeln geben weiter Lebensmittel aus - viele Helfer in Hamburg

In der Corona-Krise ist die Arbeit der Tafeln in Hamburg und
Schleswig-Holstein zwar erschwert. Gleichzeitig aber bekommen sie
auch viel Hilfe angeboten. Vor allem in der Hansestadt konnte das
Angebot deshalb wieder erhöht werden.

Hamburg/Kiel (dpa/lno) - Die Corona-Krise macht sich auf
unterschiedliche Weise bei den Tafeln im Norden bemerkbar. In
Schleswig-Holstein sind mittlerweile die meisten
Lebensmittel-Ausgaben aus Mangel an Helfern geschlossen worden. «Zum
einen sollen so Helfer geschützt werden, die oft älter sind und damit
zur Risikogruppe zählen», sagte Frank Hildebrandt, Vorsitzender des
Landesverbandes Tafeln Schleswig-Holstein und Hamburg, am Montag der
Deutschen Presse-Agentur.

Zum anderen sei es ein Problem, dass die Kunden oft dicht
nebeneinander vor den Türen stehen. «Oft stehen sie schon Stunden vor
der Ausgabe vor den Türen. Das ist für sie normalerweise das
Highlight der Woche.» Die Tafeln würden nach wie vor nach anderen
Möglichkeiten der Essensausgabe für ihre Kunden suchen. «Ein
möglicher Lieferservice scheitert allerdings am Datenschutz.» Dem
Verband zufolge sind in Schleswig-Holstein von den 57 Tafeln derzeit
nur noch etwa ein Dutzend geöffnet.

In der Hansestadt dagegen hat ein Aufruf der Hamburger Tafel viele
neue Helfer beschert. Zudem haben nun auch einige Ausgabestellen in
der City dank der bereits vorgepackten Tüten der Tafel wieder
geöffnet. «Es haben tatsächlich drei Ausgabestellen wieder auf, die
vorher zu waren», sagte Sprecherin Julia Bauer am Montag. «Wir würden

uns nun wünschen, dass die Helfer mehr als nur einmal mitmachen, gern
tageweise.» Auch, damit sich das durchaus anstrengende und
zeitaufwendige Einarbeiten lohne. Die Hamburger Tafel liefert
Lebensmittel an 130 Ausgabestellen. Von denen haben derzeit nur etwa
30 geöffnet.

Die Helfer packen derzeit vormittags am Hauptsitz der Hamburger Tafel
unter freiem Himmel und in weitem Abstand zueinander die
Lebensmitteltüten für die Bedürftigen. «Wir haben hier 30 bis 40
Meter lange Arbeitsstraßen. So lange das Wetter so bleibt, ist es
perfekt.» Lebensmittel bekomme die Tafel derzeit noch genug. Nachdem
Restaurants nun auch tagsüber geschlossen bleiben müssen, geben
derzeit viele Unternehmen ihre frischen Lebensmittel an die Tafel ab.
Auch Supermärkte, Hotels, Kindergärten und Gastronomieküchen geben
nach wie vor Essen weiter. «Da kriegen wir schon sehr viel Frisches,
aber das ist ja nur noch eine Frage der Zeit.» Noch würden aber auch
im Lager der Tafel noch haltbare Lebensmittel stehen.