Bürgermeister am Tegernsee für striktere Ausgangsbeschränkung

Tegernsee (dpa/lby) - Die Bürgermeister im Tegernseer Tal wollen in
der Corona-Krise Ausflüge in ihre Region behördlich untersagen
lassen. Es habe zwar keinen Ansturm gegeben, dem wolle man aber
vorbeugen, sagte der Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn am
Montag. «Wir wollen dem vorsorglich Einhalt gebieten.» In einem Brief
an Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), die im Landkreis Miesbach
ihren Stimmkreis hat, schrieb Hagn im Namen der Bürgermeister, die
Allgemeinverfügung solle dahingehend erweitert wird, «dass sich die
Leute nur in ihren Landkreisen aufhalten dürfen. Insbesondere was
Spazierengehen und Sport betrifft». Das erwarteten die Bürger im
Tegernseer Tal, sagte Hagn. Der «Münchner Merkur» hatte zuerst
darüber berichtet.

Der Katastrophenstab der Staatsregierung will auf die Forderung der
Bürgermeister allerdings nicht eingehen. Man werde die
Allgemeinverfügung nicht ändern, verlautete am Montagabend aus
Teilnehmerkreisen. Die Allgemeinverfügung regelt, dass seit Samstag
das Verlassen der Wohnung nur noch aus triftigen Gründen erlaubt ist
- wozu aber auch «Sport und Bewegung an der frischen Luft» zählen.

Hagn hatte im Namen der Bürgermeister weiter geschrieben: «Wir müssen

dafür sorgen, dass unsere Verwaltungen auch in zwei Monaten noch
arbeitsfähig sind. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wer hinter den
«Münchnern» den Dreck wegräumen soll...» Die Bürgermeister rief
en
auch auf, Bergtouren in der Region zu unterlassen. Nicht zuletzt
müssten bei einem Unglück Rettungskräfte ausrücken. «Die Bergrett
er
sind Ehrenamtliche, die woanders gebraucht werden», heißt es in dem
Brief.

Die Staatsregierung hatte mitgeteilt, Spazierengehen und Bewegung an
der frischen Luft seien gestattet, aber nur alleine oder mit
Angehörigen des eigenen Haushaltes. «Bitte halten Sie Abstand.
Bedenken Sie auch, dass an beliebten Ausflugszielen, zum Beispiel am
Starnberger See oder im Englischen Garten, dieser Abstand
möglicherweise nicht eingehalten werden kann. Von Ausflügen an
beliebte Orte wird daher dringend abgeraten.»