Bisher fünf Corona-Fälle in Berliner Flüchtlingsunterkünften
Berlin (dpa/bb) - In den rund 80 Berliner Flüchtlingsunterkünften
haben sich bisher mindestens fünf Menschen nachweislich mit dem
neuartigen Coronavirus angesteckt. Es handele sich um einen
Mitarbeiter und vier Bewohner, teilten das Landesamt für
Flüchtlingsangelegenheiten und die Gesundheitsverwaltung am Montag
der Deutschen Presse-Agentur mit.
Nach einem ersten Fall mit zwei Infektionen in einer Unterkunft in
Charlottenburg-Wilmersdorf wurden vor rund zwei Wochen etwa 100
Bewohner unter Quarantäne mit Ausgangssperre gestellt. Diese laufe am
Dienstag aus, weitere Ansteckungen seien nicht festgestellt worden,
hieß es.
In einer weiteren Container-Unterkunft wurde den Angaben zufolge eine
Quarantäne für alle Bewohner verhängt. Allerdings müssen nur die
infizierte Person und ihr Partner in ihren Wohnräumen bleiben. Alle
anderen Menschen können sich frei auf dem Gelände bewegen.
In einer dritten Unterkunft wurden laut Gesundheitsverwaltung nur der
Infizierte und drei Kontaktpersonen isoliert. In der vierten
Unterkunft wird eine «räumliche Separierung» vorgenommen.
Die Versorgung der Menschen sei auch unter Quarantänebedingungen
sichergestellt, hieß es weiter. So könne binnen weniger Stunden ein
Catering organisiert werden. Dinge des täglichen Bedarfs wie Windeln
oder Tabak könnten Betroffene über eine Bestellliste ordern. Für
chronisch Kranke würden ihre Medikamente besorgt.
Am Montag veröffentlichte das Flüchtlingsamt einen Podcast in sechs
Sprachen, um Flüchtlinge über den Sinn von Quarantänemaßnahmen und
zu
diversen Fragen rund um das Thema zu informieren. Informationen zur
Ausbreitung des Coronavirus und Hinweise zur Hygiene seien schon
früher verteilt worden, so das Amt. Generell seien die Geflüchteten
auch über soziale Netzwerke wie Facebook- oder WhatsApp-Gruppen gut
über Covid-19 informiert, hieß es.