Coronavirus grassiert in Würzburger Pflegeheim - keine Ermittlungen

Es ist ein Schreckensszenario: Jemand schleppt das neue Coronavirus
in ein Heim für ältere Menschen in Würzburg. Viele Bewohner und
Pflegekräfte infizieren sich mit dem Erreger. Für einige Menschen mit
Vorerkrankungen endet das tödlich.

Würzburg (dpa) - Nach dem Tod von neun Menschen aus einem Würzburger
Pflegeheim durch eine Infektion mit dem neuen Coronavirus gibt es
bisher keine Hinweise auf eine Straftat. «Es gibt aktuell keinen
Grund, Ermittlungen zu führen», sagte eine Sprecherin des
Polizeipräsidiums Unterfranken am Montag. Man sei mit der betroffenen
Pflegeeinrichtung aber weiter in Kontakt - dies sei üblich, wenn
Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung stürben.

Auch die Staatsanwaltschaft Würzburg ist bislang in keinen durch das
Virus verursachten Todesfall in ihrem Zuständigkeitsbereich
eingebunden. «Nach hiesiger Kenntnis handelt es sich um Todesfälle
aus medizinischer Ursache», teilte die Behördensprecherin mit Blick
auf die neun Toten des Würzburger Heims mit. Anhaltspunkte für
strafbares Verhalten Dritter oder Anzeigen gebe es bisher nicht.

37 Bewohner des Heimes sind nach Angaben der Leitung vom Montag
positiv auf den neuen Erreger getestet worden. Neun davon starben
bisher - alle hatten Vorerkrankungen und waren älter als 80 Jahre.
Zudem sind zahlreiche Pflegekräfte in Quarantäne zu Hause, 33 davon
mit positivem Test auf das neuartige Virus Sars-CoV-2. Gegen den
Personalengpass in dem Haus sollen die Bundeswehrkräfte helfen. Wie
das Virus in das Heim gelangte, ist bisher unklar.