Liga-Präsident glaubt nicht an Fortsetzung der Handball-Saison

Kiel (dpa) - Die Saison in der Handball-Bundesliga wird nach
Einschätzung von HBL-Präsident Uwe Schwenker nicht mehr fortgesetzt.
«Ich glaube nicht, dass in dieser Saison noch gespielt wird», sagte
er im Interview der «Kieler Nachrichten» (Montag). Derzeit ruht der
Spielbetrieb wegen der Corona-Pandemie bis zum 22. April.

In der HBL gebe es eine Arbeitsgruppe, die eine Lösung für den
gesamten deutschen Handball finden will. «Wir werden jetzt ruhig und
besonnen mit der Situation umgehen. Ich denke, dass wir zwei
Spielzeiten brauchen werden, um uns wieder zu stabilisieren», meinte
der frühere Nationalspieler und ehemalige Manager des aktuellen
Tabellenführers THW Kiel.

Der wirtschaftliche Schaden für die Clubs ist enorm.
Bundesliga-Geschäftsführer Frank Bohmann bezifferte die Verluste auf
25 Millionen Euro. Schwenker verwies darauf, dass im Vergleich zum
Fußball der Anteil der Erlöse der Vereine aus den Zuschauereinnahmen
und von Sponsoren wesentlich höher ist. Bei einem Abbruch der Saison

seien diese Einnahmen endgültig verloren.

«Und: Die Partner der Vereine müssen sich zuerst um Wohl und Wehe
ihrer eigenen Mitarbeiter kümmern, bevor sie im Sportsponsoring
investieren», meinte er. Die Clubs seien gut beraten, «eine Planung
vorzunehmen, die erhebliche Einnahmeverluste berücksichtigt».

Schwenker geht davon aus, dass auch die Spieler einen Beitrag
leisten: «Die Spieler wissen, was auf dem Spiel steht. Aber die
Bandbreite der Gehälter ist groß, da sind jetzt Augenmaß und
Fingerspitzengefühl gefragt.»