Studie zu psychischen Folgen der Corona-Pandemie

Saarbrücken (dpa/lrs) - Forscher der Universität des Saarlandes
wollen die psychischen und sozialen Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie untersucht. Für eine Studie mit dem Titel «Alles
anders?» sucht die Fachrichtung Psychologie bundesweit Teilnehmer,
die wöchentlich in Fragebögen dokumentieren, wie sich die
Corona-Krise auf ihren Alltag und ihr Wohlbefinden auswirkt.

«Ich glaube, dass wir im Verlauf der Studie sehen werden, dass sich
die Menschen mehr auf das Wesentliche besinnen und auf die sozialen
Beziehungen achten, die im Arbeitsalltag natürlich oft verloren
gehen, wenn man immer von A nach B rennt», sagte
Forschungsgruppenleiterin Dorota Reis der Deutschen Presse-Agentur in
Saarbrücken.

In der Studie geht es darum, was die Menschen in dieser
Krisensituation beschäftigt, wie sie ihren Alltag bewältigen und wie
sich die Beziehungen zu ihren Mitmenschen verändern. Die Ergebnisse
sollen dazu beitragen, besser zu verstehen, was sich ändert, wenn das
private Leben durch ein globales Ereignis auf den Kopf gestellt
werde. Laut Reis werden so viel wie möglich Studienteilnehmer aller
Bevölkerungsschichten ab 18 Jahren gesucht. Sie sollen über mehrere
Wochen begleitet werden. «Hoffentlich auch ein bisschen bei der
Rückkehr zur Normalität», sagte sie.

Der Zeitaufwand beträgt nach ihren Angaben beim ersten Fragebogen
rund 20 Minuten, danach wöchentlich rund 12 Minuten. Es sei jedoch
nicht zwingend erforderlich, an jeder Befragung teilzunehmen. Die
Teilnehmer können auch pausieren oder jederzeit aussteigen. Die
Fragebögen werden von zu Hause aus am Computer oder auf dem
Smartphone ausgefüllt. Alle, die mindestens vier Befragungen
beantwortet haben, können auf Wunsch eine schriftliche individuelle
Auswertung ihrer Daten erhalten.