Corona-Aufruf der Bundeswehr - Erste Reservisten melden Bereitschaft

Magdeburg (dpa/sa) - Die Bundeswehr bereitet sich in Sachsen-Anhalt
auf einen möglichen Einsatz in der Coronakrise vor und bittet dafür
Reservisten, sich zu melden. Seit einem entsprechenden Aufruf in der
«Volksstimme» (Samstag) hätten sich bis Montagmittag rund 50
gemeldet, teilte Oberstleutnant Thomas Poloczek vom Landeskommando
Sachsen-Anhalt mit. Insgesamt gibt es rund 1300 Reservisten im Land.

«Derzeit halten wir Verbindung zu jedem der gemeldeten Reservisten
und fragen diese nach Verfügbarkeit und Expertise ab», sagte
Poloczek. Aus diesen Angaben erstellt die Bundeswehr einen
Personalpool, um die Reservisten im Falle eines Einsatzes schnell
ansprechen und einplanen zu können. Einer sei bereits im Einsatz: als
fachlicher Berater der Bundeswehr im Katastrophenschutzstab von
Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand.

Darüber hinaus gebe es - Stand Montagmittag - bisher keine konkreten
Anfragen für den Einsatz von Soldaten. «Wir rechnen aber recht
zeitnah mit solchen Hilfeleistungsanträgen», so der
Oberstleutnant. Dafür habe die Bundeswehr einen Verbindungsoffizier
in den Pandemiestab der Landesregierung entsandt.

Der Einsatz des Militärs ist in Deutschland nur ausnahmsweise
erlaubt. Landesbehörden können zum Beispiel bei Naturkatastrophen wie
dem Elbhochwasser 2013 technische Amtshilfe von der Bundeswehr
anfordern. Reservisten, die sich melden wollen, sollten zuvor die
Einverständnis ihres Arbeitgebers einholen.