Kanu-Olympiasieger Brendel vertraut IOC - «Verschiebung wäre fair»

Potsdam (dpa) - Der dreimalige Kanu-Olympiasieger Sebastian Brendel
hat sich für eine Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio
ausgesprochen. «Wir erwarten natürlich eine Entscheidung des IOC. Es
kann meiner Meinung nach nur eine Verschiebung geben. Es wäre nur
fair, wenn man die Spiele um mindestens ein Jahr verschiebt, auch
wenn es keine leichte Aufgabe für das IOC ist. Es ist sogar eine
Mammutaufgabe», sagte der Potsdamer am Montag der Deutschen
Presse-Agentur.

Laut Brendel wünschen sich viele Athleten, dass die ab dem 24. Juli
in Tokio geplanten Sommerspiele wegen der Ängste um das
Sars-Cov-2-Virus verschoben werden. «Das Training läuft nicht
optimal, auch weil viele Nationen derzeit unterschiedliche
Bedingungen haben. Selbst in unseren Bundesländern sind die
Unterschiede ja da», erklärte Brendel, der mit dem Olympia-Kader
derzeit in Potsdam mit einer Ausnahmeregelung individuell noch auf
dem Wasser trainieren darf.

Weltweite Chancengleichheit bestehe aber nicht. Auch das Thema Doping
spielt eine Rolle, wenn auch eine kleinere. «Einheitliche
Dopingkontrollen sind nicht zu gewährleisten, auch wenn ich mir da
gerade die wenigstens Gedanken drum mache», sagte der
Canadierspezialist und betonte: «Die es vorher getan haben, tun es
auch jetzt.»

Sollte das IOC die Sommerspiele stattfinden lassen, würde sich der
32-Jährige mit einer eigenen Absage schwertun: «Mir persönlich würd
e
es enorm schwerfallen, vor dem Fernseher zu sitzen und zuzuschauen,
wie andere um die Medaillen kämpfen. Aber ich vertraue dem IOC, dass
es die richtige Entscheidung trifft», sagte Brendel.