FDP will medizinische Gutachter in Corona-Teststellen einsetzen

Schwerin (dpa/mv) - Zur Sicherung der medizinischen Versorgung sollen
nach dem Willen der FDP in Mecklenburg-Vorpommern Ärzte aus der
Verwaltung vorübergehend wieder zum Dienst am Patienten eingesetzt
werden. «Es steht zu befürchten, dass auch unser Gesundheitssystem
vom Coronavirus an seine Belastungsgrenze geführt werden wird. Daher
ist es absolut geboten, gerade jetzt vorausschauend medizinisches
Personal von Bürokratie freizustellen und für Arbeit an der
medizinischen Front heranzuziehen», erklärte der Generalsekretär der

Nordost-FDP, David Wulff, am Montag in Schwerin.

Als Beispiel nannte er Ärzte, die für den Medizinischen Dienst der
Krankenversicherungen Gutachten erstellen. Im Regelfall sei deren
Arbeit zur Sicherstellung der Qualität in der Gesundheitswirtschaft
zwar sehr sinnvoll. Doch würden aktuell knapp 2300 Ärzte an anderer
Stelle dringend benötigt. «Zum Beispiel als Bemannung der von den
Krankenkassen betriebenen Corona-Teststellen», begründete Wulff
seinen Vorschlag. Auf diese Weise könne Klinikpersonal von dieser
zusätzlichen Aufgabe entlasten und werden und das zur Verfügung
stehende Personal deutlich effizienter eingesetzt werden.

Laut Wulff bieten Krankenkassen Ärzten teilweise bis zu 200 Euro pro
Einsatzstunde in einem Testzentrum. Dadurch hätten Kliniken schon
ernsthafte Schwierigkeiten, externes Personal für Nebenzeiten und
Notarzteinsätze zu finden. Es sei nicht die Zeit, um sich gegenseitig
das Personal abzuwerben, sondern um die Begutachtungen durch den
Medizinischen Dienst zeitweilig auszusetzen, mahnte Wulff.