DRK: Blutspendebereitschaft in der Corona-Krise hoch

Hagen (dpa/lnw) - Die Blutspendebereitschaft in Nordrhein-Westfalen
bleibt in der Corona-Krise bislang hoch. Nach einer leichten Delle in
der Karnevalszeit habe sich das Spendenaufkommen wieder nachhaltig
gebessert und sei nun trotz oder auch gerade wegen der sich
ausbreitenden Coronavirus-Pandemie besonders hoch, sagte Stephan
David Küpper, Sprecher des DRK Blutspendedienstes West am Montag.
«Wir appellieren derzeit sogar an Spender, daran zu denken, dass wir
auch in den kommenden Wochen für Kontinuität sorgen müssen», sagte

Küpper.

Laut DRK steckt hinter der hohen Spendenbereitschaft offenbar der
Wunsch vieler Menschen, sich in dieser besonderen Situation
solidarisch zu zeigen. «Jeder will seinen Teil beitragen», sagte
Küpper. Gleichzeitig weist er daraufhin, dass weder Spender noch
deren Blut auf das Coronavirus getestet werden. «Wenn bei dem ein
oder anderen die Hoffnung mitschwingt, dass man auf diese Weise quasi
nebenbei auf Corona getestet wird: Das können und das werden wir
nicht tun», betonte er. Für die Übertragbarkeit des Erregers durch
Blut und Blutprodukte gebe es keine Hinweise. Wer Erkältungssymptome
zeige, soll aber ohnehin nicht Blut spenden.

Zahlreiche eingeleitete Hygienemaßnahmen beim Blutspendedienst dienen
dem Schutz von Spendern und Mitarbeitern. So sind die
Blutspendemobile nicht mehr im Einsatz, weil in den engen Bussen die
Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Das Personal trägt
Atemschutzmasken. Außerdem werden Rückkehrer aus dem Ausland vorerst
nicht mehr zum Spenden zugelassen, auch wer Fieber hat wird umgehend
nach Hause geschickt. «Wir appellieren an alle, möglichst viel
Abstand zu halten und etwa allein zum Blutspenden zu kommen»,
ergänzte Küpper. «Auch der beim DRK dazugehörende Kaffeeklatsch n
ach
der Blutspende ist gestrichen. Stattdessen gibt es jetzt ein
Lunchpaket-To-Go», sagte Küpper.

Von einigen Blutspendediensten an Kliniken kommt eine ähnliche
Rückmeldung. Um die zahlreichen Anfragen besser steuern zu können und

Wartezeiten zu verhindern, hat beispielsweise die Uniklinik Münster
auf telefonische Terminvergabe umgestellt. Das Uniklinikum Aachen
dagegen vermeldete am Montag ungebrochen hohen Bedarf an
Blutprodukten: «Wer gesund ist, sollte es als seine soziale Pflicht
ansehen, Blut zu spenden», teilte ein Sprecher mit.