Corona-Krise: Bundeswehr unterstützt ab Mittwoch mit Test-Stationen

Saarbrücken (dpa/lrs) - Die Bundeswehr hilft bei der Bewältigung der
Corona-Krise im Saarland: Drei im Zuge der Amtshilfe genehmigte
Abstrich-Stationen sollten ab Mittwoch ihren Betrieb aufnehmen, sagte
der Sprecher des Landeskommandos Saarland, Oberstleutnant Thomas
Dillschneider, am Montag. Die Entnahmestellen werden eingerichtet: in
Merzig in einer Kaserne, in St. Wendel auf dem Gelände der
Heeresinstandsetzungslogistik und in Saarbrücken auf dem ehemaligen
Saarbrücker Messegelände am Schanzenberg.

Zudem würden zwei oder drei Bundeswehrsoldaten eine weitere zivil
betriebene Abstrichstation unterstützen, die am (morgigen) Dienstag
in Saarlouis als Drive-Through-Station starten soll, sagte
Dillschneider. Über einen Amtshilfe-Antrag des Kreises St. Wendel auf
Einrichtung eines externen Krankenbehandlungsstandortes mit mehreren
hundert Betten sei noch nicht entschieden. Dieser werde mit Material,
Gerätschaften und Personal anvisiert, «um zusätzliche Optionen zu
schaffen», sagte der Sprecher.

Aufgrund von Corona-Infektionen bei der Belegschaft haben drei
Krankenhäuser im Saarland am Wochenende einen Aufnahmestopp verhängt:
Im Marienkrankenhaus St. Wendel, dem Diakonie-Klinikum Neunkirchen
und dem Evangelischen Stadtkrankenhaus Saarbrücken würden keine neuen
Patienten aufgenommen, teilten die Kliniken mit. Schutzmaßnahmen
seien angeordnet worden. Die Notfallversorgung sei aber auch
weiterhin gesichert.

Nach Prognosen könne im Saarland zum Monatsende mit bis zu 10 000
Corona-Infizierten gerechnet werden, wenn die Entwicklung ungebremst
weitergehe, sagte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des
Landtages, Magnus Jung (SPD), am Montag. Dabei gehe man davon aus,
dass sich die Zahlen im Abstand von 2,2 Tagen verdoppeln würden. Man
hoffe, dass die ergriffenen Maßnahmen die Entwicklung verlangsamten,
sagte Jung. Das Gesundheitsministerium bezifferte die Zahl der
registrierten Coronainfektionen am Sonntag mit 318.