Italien-Profi Czyborra: «Aufpassen, dass man nicht depressiv wird»

Bergamo (dpa) - Der deutsche Fußball-Profi Lennart Czyborra von
Atalanta Bergamo erlebt die Zeit in häuslicher Quarantäne auch als
psychischen Stress. «So eine Situation hatte ich noch nie, dass man
sich jeden Tag nur mit sich selber beschäftigt. Da muss man wirklich
aufpassen, dass man nicht depressiv wird», sagte der 20 Jahre alte
gebürtige Berliner der «Märkischen Oderzeitung» (Montag). «Ich
spreche viel mit Freunden über Facetime, das hilft. Meine Eltern in
Wandlitz machen sich natürlich große Sorgen, wir telefonieren
täglich.»

Die Provinz Bergamo ist in Italien am stärksten von der
Coronavirus-Pandemie betroffen, zuletzt mussten Militärwagen Särge in
andere Städte zum Verbrennen bringen. «Wir dürfen das Haus so wenig
wie möglich verlassen, nur zum Beispiel zum Einkaufen», berichtete
Czyborra über seinen Alltag in Quarantäne, die vorerst bis zum 4.
April gehe. «Ich kaufe immer sehr viel ein, damit ich nicht so oft
los muss, und gehe in einen etwas teureren Supermarkt, in dem es
leerer ist.»

Czyborra war nach Stationen bei Union Berlin, Hertha BSC und Energie
Cottbus in der vergangenen Winterpause von Heracles Almelo in die
norditalienische Stadt Bergamo gewechselt.