Schulen eine Woche geschlossen - weitgehend positive Zwischenbilanz

Berlin (dpa) - Eine Woche nach dem Beginn flächendeckender
Schulschließungen in Deutschland zieht der Grundschulverband (GSV)
eine positive Zwischenbilanz. Die erste Woche sei überwiegend ruhig
abgelaufen, Maßnahmen zum Abmildern der Folgen des
Unterrichtsausfalls an den Grundschulen seien ohne größere
Schwierigkeiten in die Wege geleitet worden, sagte die
GSV-Vorsitzende Maresi Lassek der Deutschen Presse-Agentur. «Die
Schulen haben offensichtlich dafür sorgen können, dass diese
besondere Situation in ruhigen und geordneten Bahnen verläuft.» Es
gebe ein großes Engagement von Lehrkräften und Schulleitungen und
Unterstützung von den Eltern.

Der Verband hatte in seinen Landesgruppen nach ersten Erfahrungen
gefragt. Demnach schaffen es die Grundschulen, den Unterricht durch
verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Möglichen aufrechtzuerhalten. In
vielen Fällen seien Kindern noch vor der Schließung der Schulen
Materialien mitgegeben worden. Aufgaben würden zudem über
Schulwebseiten oder auch per Email übermittelt. Dort wo digitale
Kontakte mit Eltern schwierig seien, würden Arbeitspläne und Aufgaben
auch als «analoge Lernpakete» zum Abholen in der Schule
bereitgestellt oder auch von Lehrkräften ausgefahren.

Nach GSV-Angaben treten in dieser Situation aber auch Probleme und
«extreme Unterschiede zwischen Schulstandorten» zu Tage. Nicht alle
Familien hätten Tablets oder Drucker und damit Nachteile. Befürchtet
werde auch, dass Unterschiede zwischen Kindern noch größer werden
könnten. So meldeten sich zum Beispiel manche Eltern nicht zurück,
auch wenn die Lehrerin Kontaktdaten übermittele und um Rücksprache
bitte. Manche Lehrkräfte hätten außerdem die Sorge geäußert, dass

mitgegebene Arbeitshefte, wenn sie erst einmal zu Hause sind, nicht
wieder in die Schule gebracht würden.

Die angebotene Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in sogenannten
systemrelevanten Berufen arbeiten, wurde nach Angaben des
Grundschulverbands in der ersten Woche in überschaubarem Maß in
Anspruch genommen. «Die Eltern zeigen eine hohe Bereitschaft, die
Betreuung zu Hause zu leisten», sagte Lassek.