Land bringt wegen Coronavirus noch härtere Einschnitte auf den Weg

Die Rheinland-Pfälzer müssen sich auf noch härtere Einschnitte
einstellen. Von Dienstag an sollen sie direkte zwischenmenschliche
Kontakte auf ein absolutes Mindestmaß beschränken. Auch der Gang
zum Friseur wird dann nicht mehr möglich sein.

Mainz (dpa/lrs) - Die rheinland-pfälzische Landesregierung will wegen
der Corona-Krise an diesem Montag (heute) ein weitgehendes
Kontaktverbot beschließen. Die Verordnung soll von Dienstag (0.00
Uhr) an gelten, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Sonntag
ankündigte. Dann sind Ansammlungen von mehr als zwei Personen im
privaten wie im öffentlichen Bereich verboten, Ausnahmen gelten etwa
für Familien.

Die Regierung will die direkten sozialen Kontakte stark einschränken,
um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Es wird aber
erlaubt bleiben, zur Arbeit zu gehen, Ärzte aufzusuchen oder Einkäufe
zu erledigen. Auch Spaziergänge oder Joggen sind weiterhin möglich,
nur eben nicht in Gruppen. Geschlossen werden Dienstleistungsbetriebe
im Bereich der Körperpflege wie Friseure, Kosmetikstudios,
Nagelstudios, Tattoo-Studios und Massagesalons. Medizinisch
notwendige Behandlungen sollen weiter möglich bleiben.

Auch Busse und Bahnen im öffentlichen Nahverkehr sollen weiterfahren.
In der Öffentlichkeit müsse zu Personen außerhalb des eigenen
Haushalts möglichst ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten
werden, sagte Dreyer.

Verstöße gegen die Einschränkungen sollen von Polizei und
Ordnungsbehörden geahndet werden, im Extremfall kann dies Dreyer
zufolge bis zu 25 000 Euro Strafe nach sich ziehen. In Privathäusern
werde sich dies nicht überprüfen lassen, sagte Dreyer und sprach von
einem «Appell» an die Rheinland-Pfälzer, ihre sozialen Kontakte auch

im Privaten einzuschränken. Es gehe um Leben und Tod sagte sie mit
Blick auf die dramatische Situation in Italien oder Frankreich.

Bereits seit dem vergangenen Samstag mussten in Rheinland-Pfalz
Gaststätten, Cafés und Restaurants geschlossen bleiben. Lieferdienste

oder das Abholen von Essen sollen aber auch trotz der
weiteren Einschränkungen erlaubt bleiben.

Schulen und Kindertagesstätten sind bereits seit dem vergangenen
Montag bis auf eine Notbetreuung geschlossen, für die Schüler beginnt
die zweite Woche ohne regulären Unterricht. Sie erledigen zuhause
Aufgaben und Übungen, die sie von ihren Lehrern bekommen haben.