Wegen Corona-Krise gilt weitgehendes Kontaktverbot für Hessen

Händeschütteln ist schon länger tabu, nun sollen persönliche
Begegnungen möglichst ganz wegfallen. In Hessen gelten wegen der
Corona-Krise scharfe Einschränkungen. Der Gang etwa zum Friseur muss
verschoben werden.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Hessen müssen von diesem Montag an (heute)
direkte zwischenmenschliche Begegnungen nach Möglichkeit vermeiden.
Die Landesregierung erließ am Sonntagabend ein sehr weitgehendes
Kontaktverbot. Die Hessen dürfen damit grundsätzlich nur noch alleine
oder zu zweit aus dem Haus gehen und sich in der Öffentlichkeit
aufhalten.

Ausnahmen gibt es für Familien oder andere in einem Haushalt lebende
Personen sowie für Menschen, die nach Angaben der Regierung
«geschäftlich und dienstlich notwendigerweise gemeinsam unterwegs
sein müssen». Auch für Busse und Bahnen gilt die Regelung, die nach
einer Bund-Länder-Vereinbarung mindestens zwei Wochen in Kraft
bleiben soll, nicht.

Der Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkauf bleibt damit weiter
erlaubt. Nicht mehr öffnen dürfen hingegen Dienstleister im Bereich
der Körperpflege wie Friseure, Massagesalons oder Tattoostudios. «Die
medizinisch notwendigen Behandlungen bleiben möglich», hatte
Ministerpräsident Volker Bouffier am Sonntagabend gesagt. Dazu
zählten etwa medizinische Fußpflege und Physiotherapien.

Auch die schriftlichen Abiturprüfungen sollen weitergehen. Für die
Abiturienten stehen am Montag (heute) die Klausuren für mehrere
Leistungskurse an, darunter Deutsch, Geschichte, Informatik und
Sport. Bereits in der zurückliegenden Woche hatten Abiturienten ihre
Prüfungen in Physik und Englisch absolviert - unter besonderen
Bedingungen.

Nach Auskunft des Kultusministeriums liefen die Abi-Prüfungen ohne
größere Probleme. Nur vereinzelt wurden Schüler mit
Krankheitssymptomen wieder nach Hause geschickt. Für die Tests selber
wurden die Schülerinnen und Schüler zum Schutz vor Infektionen weit
auseinander gesetzt. Die Schulen waren zudem angewiesen, die
Prüfungsgruppen so klein wie möglich zu halten.

Insgesamt sind landesweit rund 23 500 Abiturienten in Hessen am
Start. Die schriftlichen Abiturprüfungen sollen nach bisheriger
Planung bis zum 2. April andauern. Für alle anderen Schüler beginnt
nun die zweite Woche ohne regulären Unterricht - sie sollen zuhause
lernen und Aufgaben machen, die sie von ihren Lehrern bekommen haben.

Die Kinder von Eltern aus bestimmten Berufsgruppen - etwa Polizisten
oder Pfleger - können in eine Notbetreuung an die Schulen und Kitas
gebracht werden. Das Angebot an den Schulen werde in sehr
überschaubarem Umfang genutzt, teilte das Kultusministerium mit.