Verdi fordert Nachbesserungen an Spahns Klinik-Rettungsschirm

Berlin (dpa) - Verdi-Chef Frank Werneke hat den geplanten
Schutzschirm von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für das
Gesundheitswesen als löchrig kritisiert. «Er mutet den Kliniken und
den Beschäftigten zu viel zu - so droht ein Absturz», sagte Werneke
der Deutschen Presse-Agentur. Spahn will Kliniken, Ärzte und
Pflegeheime in der Corona-Krise mit zunächst deutlich mehr als drei
Milliarden Euro vom Bund unterstützen und hatte weitere mögliche
Mittel in Aussicht gestellt. Das Gesetz soll mit weiteren Not- und
Schutzgesetzen am Montag im Kabinett beschlossen werden. Bund und
Länder hatten einen ursprünglichen Entwurf bereits nachgebessert.

Werneke sagte: «Die Krankenhäuser müssen sich jetzt auf den Ansturm

von Corona-Patienten konzentrieren können.» Deshalb seien jetzt
mutige Schritte gefordert. «Es ist keine Zeit für
Gesundheitsbürokratie.» Der Verdi-Chef forderte, die bisherige
Abrechnung der Klinikleistungen nach Fällen («diagnosebezogene
Fallgruppen») müsse ausgesetzt werden. «Als ersten unkomplizierten
Schritt sollen die Kliniken anhand der Vorjahresbudgets finanziert
werden.»

Dringend notwendig seien zudem ausreichende Schutzausrüstungen und
zusätzliche Betten zur Versorgung der Corona-Patienten. Die für
Intensivpatienten vorgesehenen 50 000 Euro je Bett reichten nicht.