Landkreis Aurich schränkt Transporte zum Festland ein

Aurich (dpa/lni) - Der Landkreis Aurich schränkt den Zugang von den
Inseln Norderney, Juist und Baltrum zum Festland ein. Ab Montag um 6
Uhr dürfen Fährbetriebe von dort aus keine Menschen mehr zum Festland
befördern, die ihren ersten Wohnsitz auf einer dieser Inseln haben,
wie der Landkreis Aurich am Sonntagnachmittag mitteilte. Bewohner
dürfen ihre Wohnungen zudem nur noch aus triftigen Gründen verlassen.
Zwei entsprechende Allgemeinverfügungen gelten vorerst bis zum 18.
April.

Beförderungsregeln umfassen demnach auch die private Beförderung,
insbesondere mit dem Boot oder Flugzeug. Ausnahmen gelten für
Menschen, die auf den Inseln kritische Infrastruktur sichern, also
etwa die Versorgung mit Strom, Wasser und Gas, sowie für Menschen,
die im medizinischen, geburtshelfenden oder pflegerischen Bereich
tätig sind oder die Versorgung der Inselbewohner mit Gütern des
täglichen Bedarfs sicherstellen. Urlauber und alle anderen Menschen
sollen dagegen unverzüglich abreisen.

Der Landkreis Aurich legt zudem fest, dass die eigene Wohnung auf den
drei Inseln vorerst nur aus triftigen Gründen verlassen werden darf.
Dazu zählen laut einer Allgemeinverfügung unter anderem die Ausübung

beruflicher Tätigkeiten, Arztbesuche, Blutspenden oder Einkäufe für
den täglichen Bedarf. Auch Lebenspartner, Eltern und Kinder dürfen
besucht werden. Sport und Bewegung an der frischen Luft sind alleine
oder nur mit Angehörigen des eigenen Hausstandes erlaubt, ebenso die
Begleitung Sterbender und Beerdigungen im engsten Familienkreis.

Die Polizei werde die Einhaltung kontrollieren. Hintergrund ist nach
Angaben des Landrat-Büros, dass die Zahl der mit dem Coronavirus
infizierten Menschen, auf Norderney innerhalb von einer Woche von
eins auf sechs stieg. Die Behandlungsmöglichkeiten in den
Inselkliniken seien im Vergleich zum Festland eingeschränkt.

Schon seit vergangenem Dienstag dürfen Fährbetriebe keine Menschen
mehr auf die drei Inseln befördern, die ihren ersten Wohnsitz nicht
auf der jeweiligen Insel haben. Seit Sonntag unterstützen
Polizeibeamte vom Festland die Inselpolizei von Norderney bei der
angeordneten Räumung der Nordsee-Insel. Alle Urlaubsgäste mussten den
Landkreis Aurich und seine Inseln Norderney, Juist und Baltrum
spätestens am Sonntag verlassen, drei Tage früher als zunächst
geplant. Gästen droht ein Strafverfahren, wenn sie noch am Montag von
der Polizei auf der Insel erwischt werden. Sie würden dann
kostenpflichtig von der Insel verwiesen, sagte eine
Polizeisprecherin.