Eintracht-Chef Bobic über infizierte Spieler: Kein kritischer Zustand

Frankfurt/Main (dpa) - Den beiden mit dem Coronavirus infizierten
Fußballprofis von Eintracht Frankfurt geht es den Umständen
entsprechend gut. «Es zeigen sich die typischen Symptome, aber es
handelt sich um keinen kritischen Zustand», sagte Fredi Bobic,
Sportvorstand des Bundesligisten, am Sonntag in einem auf der
Vereinshomepage veröffentlichten Interview. «Bald liegen uns auch die
restlichen Testergebnisse vor.» Deshalb könne es sein, dass noch der
«eine oder andere Spieler» dazu komme.

Ein «sehr spannendes Thema» ist auch für den Eintracht-Sportchef ein

möglicher Gehaltsverzicht. «Ich glaube, dass auch bei uns jeder
seinen Beitrag leisten wird. Bei Eintracht Frankfurt und generell.
Das ist ganz klar», meinte Bobic. «Wir müssen jetzt schauen, wie es
weitergeht.» Man müsste erst untersuchen, wie groß der noch nicht
absehbare finanzielle Schaden am Ende sein wird. «Die Spieler selbst
haben von sich aus bereits positive Signale gesendet», sagte er. «Ich
bin kein Freund von Schnellschüssen, kann aber mit Sicherheit sagen,
dass jeder seinen Solidaritätsbeitrag leisten wird.»

Falls es zu einem Abbruch der Bundesligasaison kommen sollte, wäre es
auch ein wirtschaftlich hoher Schaden für die Eintracht. «Wir werden
alles dafür tun und hoffen, dass wir auch weiter Fußball spielen
können», sagte Bobic. «Außerdem wollen wir natürlich irgendwann
unseren Beitrag dazu leisten, dass die Menschen auch wieder über
andere Dinge sprechen als über das Coronavirus. Das macht ja auch den
Sport aus.»

Eine schnelle Absage der Saison hält er noch nicht für erforderlich.
«Ich glaube, dass es diesen Spielraum gibt. Nichtsdestotrotz sollte
es unser Ziel sein, die Saison vorher zu Ende zu spielen», meinte der
Ex-Nationalspieler. «Sollte es anders kommen, gibt es sicher flexible
Möglichkeiten, einen Spieler vertraglich über den Juni hinaus zu
binden.» In dieser Hinsicht seien nicht nur die Clubs, sondern auch
die Bundesliga und die UEFA gefordert, weil derlei Maßnahmen das
aktuelle Gesetz außer Kraft setzen würden.